Fußball

Karim Onisiwo streikt bei Mainz

Ein österreichischer Teamspieler streikt bei seinem Klub. Passiert ist dies Mittwoch Nachmittag bei Karim Onisiwo und Mainz 05. Aber das war keine Soloaktion des 28 jährigen, sondern eine Reaktion  des gesamten Kaders, zu dem mit Verteidiger Phiipp Mwene und der 19 jährigen Stürmerhoffnung Marlon Mustafa noch zwei Österreicher gehören. Alle Spieler wollten damit Solidarität mit dem 32 jährigen ungarischen Teamkapitän  Adam Szalai zeigen, der nicht mehr mit der Mannschaft trainieren darf. Offiziell aus sportlichen Gründen, aber die wahren Hintergründe sind finanzieller Natur und haben mit der Corona-Situation zu tun.

Der Mannschaft, zu dem auch Szalai gehört, hatte sich im Frühjahr bei Gesprächen mit Vorstandschef Stefan Hofmann sowie den Vorständen Rouven Schröder und Jan Lehmann bereit gezeigt, wegen der schwierigen Lage auf Teile des Gehalts, sprich 15 Prozent, zu  verzichten. Zumal ihnen zugesagt wurde, dass es zu Rückzahlungen kommen werde, wenn in der neuen Saison die erste Rate der TV-Gelder, die in Deutschland um einiges höher sind als in Österreich, überwiesen wird. Mainz bekam in der letzten Saison 49,6 Millionen Euro. Das ist sehr, sehr viel Geld. Letzte Woche gab es erneut Gespräche zwischen Chefetage und den Spielervertretern, bei der die hörten, dass es zu keiner Rückzahlung kommen wird. Was insbesondere Szalai nicht einsah und darauf beharrte.  Die Mainzer Antwort: Anders als im Pokal eine Woche davor, als er beim 5:1 gegen Havelse das Tor zum 2:1 erzielte, gehörte Szalai schon Sonntag beim 1:3 in Leipzig, bei dem Onisiwo (Bild oben) 87 Minuten lang spielte, aus taktischen Gründen nicht zum Kader. Montag legte ihm Schröder nahe, sich einen anderen Klub zu suchen, da er bei Mainz aus sportlichen Gründe keine Einsätze mehr bekommen werde und teilte ihm mit, dass er nicht mehr mit der Mannschaft trainieren dürfe. Szalais Berater meinte daraufhin, das Mainzer Vorgehen mache fassungslos und könne nicht akzeptiert werden.

Damit war abzusehen, dass es schmutzig wird!  Szalai erschien nach dem freien Dienstag Mittwoch früh zum Training, musste jedoch alleine mit einem Reha-Trainer die Einheit absolvieren. Das gefiel seinen Mitspielern gar nicht, weshalb sie am Nachmittag nicht mehr zum Training unter Achim Beierlorzer auf den Platz kamen, obwohl schon alles dafür vorbereitet war. Also Streik. Einzigartig und damit auch ziemlich aufregend. Denn welche Konsequenzen wird das haben? Vom Klub gab es  Mittwoch noch keinen Kommentar zum Streik drei Tage vor dem Heimspiel gegen Aufsteiger VfB Stuttgart. In Österreichs Bundesliga stimmten bei der Mehrzahl der Klubs die Spieler sowohl der Kurzarbeit als auch einem Gehaltverzicht zu. In dieser Saison, in der die Kurzarbeit kein Thema mehr ist, gab es noch keine „Aufregungen“ wie  in Mainz.

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