Fußball

Infekt-Alarm um Salzburgs Kapitän: Bangen um Ulmers Einsatz gegen Napoli

Vier Auswärtsspiele hintereinander für Meister Red Bull Salzburg. Auf das 5:0 im Cup gegen Ebreichsdorf in der Südstadt folgt Samstag Mattersburg, Dienstag das „Entscheidungsspiel“ in der Champions League gegen Napoli im San Paolo-Stadion, Sonntag darauf das Duell der Europacupteilnehmer in Wolfsberg. So wie Dienstag wird im Burgenland wieder Kapitän Andreas Ulmer fehlen. Ein Infekt setzt den Linksverteidiger außer Gefecht. Ob er Montag in  Salzburg für den Flug nach Neapel einchecken kann, weiß noch keiner.

Und das interessiert Trainer Jesse Marsch mehr als alle Rekorde. Die 50 Tore in den ersten zwölf Runden sind schon einer. 12 Runden ohne Niederlage wie aktuell gelangen bereits 2018 unter Marco Rose und 2013 unter Roger Schmidt. Letzte Saison verlor Salzburg erstmals erst in Runde 19 (0:2 im Allianz-Stadion bei Rapid), 2013 in Runde 15 (1:3 in der Südstadt gegen Admira). Also bräuchte Marsch für einen neuen Rekord noch acht Runden ohne Niederlage, in Mattersburg könnte Salzburg nur das 200. Match der Red Bull-Ära ohne Gegentor schaffen. Aber im Blickpunkt steht schon der Dienstag. Wen lässt Marsch im Pappel-Stadion pausieren, wie reagiert er auf Ulmers Ausfall?

Dass der Trainer drei Tage nach dem 2:3 gegen Napoli gegen Rapid mit Marin Pongracic, Jerome Onguene und Max Wöber drei Innenverteidiger aufbot, läßt darauf schließen, dass Marsch mit dieser  Variante auch für das Retourspiel am Dienstag liebäugelt. Da darf ja Salzburg nicht verlieren, um die Chance am Leben zu erhalten, in der Champions League zu überwintern. Fällt Ulmer aus, wäre Wöber aber als Linksfuß für die Rolle des Kapitäns an der linken Außenbahn ein heißes Thema. Ganz egal, ob mit Viererabwehr oder Dreierkette. Dann würde Andre Ramalho statt ihm sicher einer der drei Innenverteidiger sein. Marsch hofft auf Ulmers Genesung, auch weil er sich dann nicht über Wöbers Rolle den Kopf zerbrechen müsste.

Napoli spielt Samstag Nachmittag im Olympiastadion von Rom gegen Wolfsbergs Europa League-Gegner AS Roma. Ohne Carlo Ancelotti auf der Bank. Er muss dort, wo er mit Roma 1983 den Titelgewinn gefeiert, im Mittelfeld mit Herbert Prohaska und dem Brasilianer Falcao gespielt hatte, auf die Tribüne. Grund ist eine rote Karte am Mittwoch im Finish beim 2:2 gegen Atalanta Bergamo für zu heftige Reklamationen wegen eines trotz Videobeweis nicht gegebener Elfmeters nach Foul am Spanier Fernando Llorente vor Atalantas Ausgleich zum 2:2. Napoli betrieb in diesem Match einen Wucher mit vergebenen Chancen. Der Pole Arkadius Milik, in Salzburg geschont, traf zum 2:1 und außerdem zweimal Aluminium. Präsident Aurelio de Laurentis ist sauer: Nur Platz sechs nach zehn Runden mit bereits acht Punkten Rückstand auf Juventus. Ancelotti beklagt die Schwächung durch vier verletzte Abwehrspieler, Zum Albaner Elseid Hysaj, dem Algerier Faouzi Ghoulam, dem Griechen Kostas Manolas kam noch der Franzose Kevin Malcuit mit einem Kreuzbandriss dazu.

Österreichs Europa League-Hoffnung Wolfsberg spielt Samstag schon dort, wo es fünf Tage später drei Punkte  gegen Basaksehir Istanbul geben soll: In der Grazer Merkur Arena. Gegen Sturm geht es darum, das Oktober-Tief Anfang November zu beenden, Platz drei zu halten. Gelingt ein Unentschieden, könnt man das vierte Spiel hintereinander ohne Sieg sogar positiv sehen. Regisseur Michael Liendl vermutete nach der Cupblamage bei Zweitligist Wacker Innsbruck, vielleicht sei das viele Lob der letzten Wochen für einige nicht gut gewesen. Zurück auf den Boden der Realität heißt die Kärntner Devise.

Foto: © ServusTV / GEPApictures.

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