Fußball

Jede Runde ein anderer Trainer bei Admira: Rückkehr von Damir Buric

Sonntag versicherte  Admiras „Mastermind“ Felix Magath nach der 0:5-Pleite gegen St.Pölten vor TV-Kameras, man werde deshalb in Sachen Trainer sicher nicht in Panik verfallen. Aber nur zwei Tage später bewies Admira das Gegenteil, präsentierte den dritten Trainer nach zwei Runden. Das zeigt wieder einmal mehr, dass mit Magath nicht Ruhe und Kontinuität in die Südstadt kam, sondern seit Jänner eigentlich Unruhe ohne Ende. Wer von Chaos spricht, wird auch nicht ganz falsch liegen. Beim 1:4 gegen Rapid zum Saisonstart hieß der Trainer Zvonimir Soldo. Eine Runde später beim Debakel gegen St. Pölten Patrick Helmes. Der dürfte Magath, der ihn zu Admira gelotst hatte schwer verärgert haben, weil er am Tag nach dem 0:5 nach Köln flog, um Behördenwege zu erledigen. Also wurde Dienstag vor der dritten Runde  schon der dritte Trainer in dieser Saison präsentiert.  Der 56 jährige Kroate Damir Buric (Bild oben) kehrt drei Jahre, nachdem er Admira im Stich gelassen hatte, wieder zurück, feiert das Comeback Sonntag gegen Austria. Helmes ist wieder Trainer der Juniors, der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Ost, kommt schon Freitag dran.

Das Comeback von Buric, der als Nachfolger von Oliver Lederer 2017 Platz sechs und das Semifinale im Cup geschafft hatte, wirft doch Fragen auf. Wer stellte den Kontakt zu ihm her? Ob Magath Buric aus dessen Zeit in Deutschland, als Co-Trainer bei Leverkusen und Werder Bremen, wo er jeweils mit „Chef“ Robin Dutt hatte gehen musste, so gut kannte? Daran kann man zweifeln. Ebenso beim neuen Sportchef Franz Wohlfahrt, der während der Admira-Zeit von Buric bei Austria war. Also kann man annehmen, dass sich Geschäftsführer Thomas Drabek und Gerhard Bügler, der Österreich-Chef von Sponsor Flyeralarm, an Buric erinnerten, ihn ins Gespräch brachten. Magath meinte, die Entscheidung nähre die Hoffnung, dass Buric so erfolgreich wie in seinen ersten acht Monaten bei Admira sein könnte. Wohlfahrt hatte mit der Behauptung, Buric kenne den Verein sehr gut und das sei in der derzeitigen Situation sehr wichtig, sicher recht.

Buric versicherte, Admira sei eine Herzensangelegenheit, er wolle helfen. Vor drei Jahren war das anders. Da verließ er Admira mitten in der Saison, weil er in der zweiten deutschen Liga bei Greuther Fürth die Chance sah, sich für die erste zu empfehlen. Sein Nachfolger Ernst Baumeister war erfolgreicher als er, führte Admira sogar auf einen Europacupplatz. Bei Fürth klappte es im Endeffekt nicht so, wie sich Buric das vorstellte. Nach einem 0:6 gegen Paderborn musste er im Februar 2019 gehen. Anfang Juli  übernahm er in Kroatien seinen Stammklub Hajduk Split. Ende November war er den Job los, obwohl Hajduk auf Platz zwei lag. Seit damals pausierte er zehn Monate, bevor die Admira wieder rief.

Schon Stunden, bevor Buric das erste Training leitete, gab es eine andere Personalentscheidung: Abwehrchef Christoph Schösswendter wurde freigestellt. Dass Admira mit ihm noch in die Saison ging, verdankte er vor allem Wohlfahrts Vorgänger Baumeister. Gegen Rapid spielte er nicht besser oder schlechter als die anderen, wurde zur Pause ausgetauscht. Gegen St. Pölten kam er zur zweiten Hälfte, als es bereits 0:4 stand. Jetzt ist der 32jährige der Sündenbock. Die Gründe dafür nannte Admira nicht. Als Nachfolger kam der vier Jahre jüngere Lukas Rath ablösefrei vom Konkursklub Mattersburg. Er spielt seit zwölf Jahren in der Bundesliga. Bei allem Respekt: Abwehrchef war er bei Mattersburg nie. Das wird er auch bei Admira nur schwer schaffen.

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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