Fußball

Jeden Tag Neuigkeiten über Austria Klagenfurt! Sind es auch gute?

Keine Karfreitag-Pause in der Qualifikationsgruppe der Bundesliga: Tabellenführer LASK, der nach drei Runden eine makellose Bilanz hat, peilt im Linzer Stadion gegen WSG Tirol den vierten Sieg hintereinander an. Samstag geht es mit Altach – Hartberg sowie Austria Klagenfurt – GAK weiter. Die Kärntner führen einen Zweifrontenkampf:  Um den Klassenerhalt und die in erster Instanz verweigerte Lizenz. Bis Dienstag hat Klagenfurt Zeit, Unterlagen an die Protestkommission weiterzuleiten, um in zweiter Instanz erfolgreich zu bleiben. Im Kampf darum gibt es fast täglich  Neuigkeiten. Ob die für die Lizenz sorgen können, bleibt einmal dahingestellt.

Zuächst einmal kam die Meldung, dass Adam Delius, der deutsche Präsident des überlegenen slowenischen Tabellenführers Olimpija Laibach, ein Immobilien-Millionär, mit Zeljko Karajica, dem Vizepräsidenten von Austria Klagenfurt, über den Kauf von Austria Klagenfurt praktisch einig sei. Klagenfurts Präsident hat in heiklen Dingen nichts zu melden. Das ist Robert Micheu, der Vorgänger von Trainer Peter Pacult. Meister Laibach leistet sich einen Kader mit 20 Legionären, darunter zwei Österreichern (Stürmer Raul Florucz, der zuletzt erstmals zum Teamkader gehörte und Abwehrspieler Ahmet Muhamedbegovic) und einen spanischen Trainer. Delius sprach in Zusammenhang mit seinem neuen Kooperations-Projekt auch von Champions League-Visionen. Fast lächerlich, wenn man Klagenfurts Situation betrachtet. Delius sagte allerdings auch kliapp und klar dass die erteilte Lizenz eine Bedingung für den Kauf sei, über den fairen Preis sei man sich einig. Das heißt: Der Laibach-Plan hilft nicht beim Kampf um die Lizenz.

Donnerstag wartete Klagenfurt mit einem neuen Hauptsponsor auf, den man bisher jahrelang vergeblich suchte. Geschäftsführer Peer Jäkel und Kapitän Thorsten Mahrer präsentierten den violetten Dress mit der Aufschrift TGI Gold, mit dem erstmals gegen den GAK gespielt wird. TGI Gold ist ein im Goldhandel weltweit tätiges Unternehmen mit Sitz in Liechtensteins Hauptstadt Vaduz. Eine langfristig angelegten Partnerschaft wird angekündigt, obwohl der Vertrag nur 14 Monate läuft. Nicht nur deshalb ist Skepsis angesagt, sondern aus einem weit ernsteren Grund: Im März wurde TGI Gold vom steirische Traditionsklub DSV Leoben, der nach dem Zwangsabstieg in der Landesliga spielt, als neuer Sponsor und Retter aus der Finanznot präsentiert. Leoben wartet noch auf zugesagte Sponsorgelder, steht daher vor dem Aus. Sollte Klagenfurt beim Protestkomitee der Bundesliga den Sponsorvertrag als Argument für die Lizenzerteilung vorbringen, wird es ohne beigelegte Bankgarantie nicht ziehen. Ob TGI Gold in Klagenfurt ein seriöserer Partner sein wird als in Leoben?

Rätselhaft ist, warum die Brüder Tomislav und Zelkjo Karajica, denen mit ihrem Unternehmen SEH Sports die Klagenfurter Violetten praktisch gehören, vor einem Jahr ein achtstelliges Angebot aus den USA ablehnten. Das übermittelte der Europa-Geschäftsführer des Los Angeles Football Clubs, der mit Bayern München kooperiert, aktuell den Schweizer Traditionsklub Grasshoppers Zürich und Wacker Innsbruck unterstützt. Um die kümmert sich der Deutsche Harald Gärtner. Der wüsste, was bei Austria Klagenfurt getan werden müsste. Denn Gärtner war von 2020 bis 2022 Wirtschafts-Geschäftsführer beim Wörthersee-Klub. Ihn begleitet der Ruf, korrekt und seriös zu sein. Die Gebrüder Karajica forderten mehr, als Gärtner im Namen von Los Angeles bot. Jetzt ist Austria Klagenfurt sicher weniger wert.

Foto: Austria Klagenfurt/Marco Walter.

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