Fußball

Jetzt wollen Bullen die Europa League gewinnen!

Max Wöber kam als Erster der Salzburger Verlierer eine halbe Stunde nach Schlusspfiff in die Mixed Zone. Sprach davon, wie bitter sich das 0:2 gegen Liverpool anfühlt, welch wichtige Erfahrungen man in den sechs Spielen der Champions League machte und nannte das ganz frech das Ziel in der Europa League: „Es kann nur eines geben, nämlich sie zu gewinnen!“ Das heißt also nichts anders als: Die Bullen wollen Österreichs erster  Europacupsieger werden! Die Wiener Austria, zweimal Rapid und Austria Salzburg schafften es zwar bis ins Finale, ein Sieg gelang  ihnen dort gegen Anderlecht, Everton, Paris St.Germain und Inter Mailand aber nicht. verwehrt. Wenn schon nicht in der Champions League, dann will Österreichs Meister in der Europa League Geschichte schreiben.

Das scheint offenbar ein Rütlischwur in der Kabine nach dem 0:2 gewesen zu sein. Denn später sprach auch Tormann Cican Stankovic, der zugab, bei seinen unglücklichen Aktionen bei beiden Treffern übermotiviert gewesen zu sein, vom Sieg in der Europa League, bekräftigte dies Trainer Jesse Marsch: „Wir haben in den letzten fünf Monaten solche Fortschritte gemacht. Warum also nicht?“ Er bekräftigte nochmals, stolz auf seine Spieler zu sein, diese junge Mannschaft zu lieben: „Besser als wir bis zum 0:1 können wir nicht spielen“, behauptete  der Amerikaner. Er lebt eben eine positive Stimmung geradezu vor: „In der Kabine waren natürlich alle sehr enttäuscht. Aber in zwei, drei Tagen werden sie nur stolz darauf sein, wie gut sie sich gegen Liverpool, Napoli und Genk verkauft haben!“   Das mehr als mutige Ziel, einen Europacupbewerb zu gewinnen, traute sich bisher keine österreichische Mannschaft so klar zu formulieren. Selbst Salzburg sprach in der Ära von Marco Rose im Frühjahr 2018 nicht davon, als der  Aufstieg ins Semifinale geschafft war.

Wenn man schaut, welche Mannschaften im Frühjahr 2020 in der Europa League vertreten sein werden, dann legte sich Salzburg die Latte schon sehr, sehr hoch. Aus der  Champions League kamen Dienstag Inter Mailand, Benfica Lissabon und Wöbers Ex-Team Ajax Amsterdam dazu. Bereits vor den letzten Gruppenspielen waren die eine weitere ehemalige Mannschaft Wöbers, der FC Sevilla, Sporting Lissabon, Celtic Glasgow, Espanyol Barcelona, Wolfsburg, das Team von Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner mit dem Ex-Salzburger Xaver Schlager, Manchester United, Wolverhampton, Alkmaar, der FC Basel mit Österreichs Ex-Teamchef Marcel Koller als Trainer und Braga aus Portugal mögliche  Salzburg-Gegner. Der LASK deshalb nicht, weil in der Runde der letzten 32 noch nicht Mannschaften aus einem Land aufeinander treffen können. Ein zu großes Ziel? Wer mit Liverpool 65 Minuten lang auf Augenhöhe spielt, was auch Sky-Experte Marc Janko so sah, darf das sagen.  Die Auslosung erfolgt Montag in Nyon. Der TV-Sender Puls 4 hat im Frühjahr die Qual der Wahl, zwischen FC Salzburg und  LASK.

Ein bitterer Dienstag war es auch für die Jung-Bullen: Si führten gegen den FC Liverpool zur Pause 2:0, verloren in letzter Minute 2:3, verpassten damit den Gruppensieg. Aber sie können via Play-off noch ins Achtelfinale aufsteigen.

Foto: Servus TV/Markus Berger.

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