Dienstag wird Marcel Sabitzer das vorletzte Spiel von Österreichs Team vor dem EM-Auftakt, gegen Serbien, vermutlich von der Tribüne des Happel-Stadion aus verfolgen oder auf der Bank sitzen, weil er ja Teil der Mannschaft ist. Eine Woche nach seinen Tränen im Wembley-Stadion nach dem verlorenen Champons League-Finale gegen Real Madrid wird er aber Samstag gegen die Schweiz in St. Gallen hundertprozentig wieder spielen. Alle, die Samstagabend im Hotel Dilly in Windischgarsten Borussia Dortmunds 0:2 verfolgten,fühlten und litten mit Sabitzer. Auch weil sie wußten, dass auch Emotionen privater Natur mit im Spiel waren, er einiges verkraften musste. Er hatte ja nicht „zufällig“ beim 6:1 gegen die Türkei im März pausiert.
Wenn man im Finale chancenlos ist, dann muss man die Niederlage akzeptieren. Wenn man aber durchaus die Möglichkeiten hatte, das Match für sich zu entscheiden, dann tut das sehr weh. So lautete in etwa der Tenor der Meinung von Sabitzers Mitspielern, „Sabi ist einer, bei dem ein oder zwei Tage der Frust nachhängt. Aber es zählt auch zu seinen Stärken, dass er dann den Schalter sofort umlegen kann und auf die neue Herausforderung fokussiert ist!“ Nämlich, mit Österreich zum zweiten Mal ins Achtelfinale der Europameisterschaft zu kommen. In einer qualitativ stärkeren Gruppe als vor drei Jahren. Frankreich, Holland und Polen sind ein anderes Kaliber als 2021 Nordmazedonien, Holland und die Ukraine. Das wissen alle, ohne deshalb in Ehrfurcht zu erstarren. „Mag sein, dass Holland besser besitzt ist als vor Jahren“, gab Baumgartner zu, „aber wir sind auch garantiert stärker als damals“. Das gilt es Dienstag und Samstag zu beweisen. Auch als Ausrufezeiche für die französischen, holländischen und polnischen „Spione“, die beide Partien genau beobachten werden.
Romano Schmid, der Sonntag beim Training fehlte, wird Montagnachmittag wieder dabei sein. Es passte alles: Er kam rechtzeitig zur Geburt seines zweiten Sohnes nach Graz. Auf den vor drei Jahren in Bremen geborenen Liam folgte Emilio. Teamchef Ralf Rangnick sprach zufrieden von einem „perfekten Timing“. Anders sind die Sache bei Gernot Trauner aus. Wenn er zwecks Belastungssteuerung in zwei der bisherigen Trainings am Rasen fehlte, um auf tiefem Terrain keine Verletzung zu riskieren, dann kann nicht alles in Ordnung sein. Daher werden gegen Serbien sicher Kevin Danso, Philipp Lienhart und Max Wöber im Abwehrzentrum ihre Spielminuten bekommen,