Fußball

Keine geheime Abstimmung – daher wurde Mittendorfer einstimmig gewählt

Ohne Gegenstimme wurde Klaus Mittendorfer Samstagmittag in Salzburg zum neuen Präsidenten des Fußballbundes gewählt. Aber es gab den Versuch, das zu verhindern. Und das war doch einigermaßen irritierend. Weil der  ausgerechnet von Interimspräsident Johann Gartner mit dem niederösterreichischen Landesverband inszeniert wurde. Er stellte den Antrag auf eine geheime Abstimmung. Bei der wäre es ja einigermaßen „leicht“ gewesen, sich der Stimme zu enthalten oder sogar eine Gegenstimme abzugeben. Nur braucht es eine Zweidrittelmehrheit, um eine geheime Abstimmung zu beschließen. Dem Antrag von Gartner stimmten aber nur der Wiener Verband mit Robert Sedlacek an der Spitze sowie die Bundesliga, die in Salzburg durch den Aufsichtsratschef Philip Thonhauser sowie die Vorstände Christian Ebenbauer und David Reisenauer vertreten war, zu. Das ergab nur sechs von 13 Stimmen. Zu wenig. Daher keine geheime Abstimmung und alle für den Kärntner Mitterdorfer. Als der Wahlausschuss seine Kandidatur Ende April beschlossen hatte, enthielten sich die Liga und Niederösterreich der Stimme,

Die Begleitmusik zur Einstimmigkeit lässt schon erahnen, dass die Wünsche Mitterdorfers, die er nach seiner Wahl, die er nicht nur als große Ehre, sondern auch als spannende Herausforderung betrachtete, äußerte, eher so nicht so bald in Erfüllung gehen werden. Etwa, dass es keine Eitelkeiten und Machtspiele mehr geben wird.  Mitterdorfer hat, wie er versicherte, viele Einzelgespräche mit Generalsekretär Thomas Hollerer und Geschäftsführer Bernhard Neuhold geführt, plant, sich kommende Woche mit beiden zusammenzusetzen und alle Probleme, die sich zuletzt zwischen beiden zeigten, offen anzureden. Einen genauen Termin für diesen „Gipfel“ gibt es noch nicht. Das Ziel des Präsidenten, der die tägliche Arbeit als einen Ideenwettbewerb innerhalb der unterschiedlichen Interessen ansieht, wäre es,  einen gemeinsamen Weg zu finden. Lässt sich der nicht realisieren, muss er sich zu einer anderen Lösung entschließen.

In den nächsten Wochen muss sich auch zeigen, ob Teamchef Ralf Rangnick so wie unter den Vorgängern Gerhard Milletich und Gartner auch bei Mitterdorfer nicht nur rund um die Nationalmannschaft alles tun und machen kann, was er nur will. Etwa einem seiner deutschen Assistenten auf Kosten eines österreichischen Trainers einen Job bei einem Zweitligisten verschaffen.

 

Foto: KFV.

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