Zwei Wochen vor dem Saisonstart mit der ersten Runde im Uniqa-Cup läuft, wie es in der Vorbereitung passieren kann, noch nicht alles rund. Die Ausnahme ist derzeit Vizemeister und Cupsieger Sturm Graz, der zum Abschluss des Trainingslagers zwei Siege an einem Tag feierte: Am Nachmittag in Bad Blumau 4:0 (2:0) gegen Spartak Trnava den Dritten der slowakichen Liga, für den künftig der Ex-Austrianer Marco Djuricin spielen wird. Drei Stunden später im Trainingszentrum Messendorf 2:1 (0:1) gegen Baka Topola aus Serbien. Beim 4:0 setzte Trainer Christian Ilzer erstmals den neuen Tormann Kjell Scherpen 45 Minuten ein, den neuen spanischen Mittelfeldspieler Javi Serrano 73 Minuten. Für die schönen Tore sorgten Manprit Sarkaria, Otar Kiteishvili, Jusuf Gazibegovic und Bryan Teixeira. Gegen die Serben machte der neue polnische Stürmer Szymon Wlodarczyk, der zur zweiten Hälfte „Verkaufskandidat“ Emanuel Emegha ablöste, in vorletzter Minute den Sieg perfekt. Den Ausgleich zum 1:1 erzielte der Däne William Boving.
Die zweite 0:2-Niederlage hintereinander bezog hingegen Meister Red Bull Salzburg zum Abschuss des Trainingslagers. Gegen den dänischen Vizemeister Nordsjaelland spielte in Anif nur Torhüter Philipp Köhn durch. So wie zuvor beim 0:2 gegen Legia Warschau Alexander Schlager. Ansonst tauschte Traineer Matthias Jaissle zur Pause alle Feldspieler, obwohl mit Nicolas Capaldo, Sekou Koita, Oscar Gloukh, Fernando, Dijon Kameri, Noah Okafor und Luka Sucic sieben fehlten, die man zur ersten Garnitur zählen kann. Jaissle bewertete die Trainingswoche dennoch positiv. Moussa Yeo, der 19 jährige Mittelfeldspieler aus Mali, gehört künftig zum Bundesligakader.
Ein 1:1 (1:0) schaffte Rapid bei glühender Hitze in Grafenschachen, der Heimatgemeinde von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, gegen den ukrainischen Aufsteiger Polissya Zhtomyr. Das Spiel leitete Schiedsrichterin Sara Telek, das Führungstor schoss Kapitän Guido Burgstaller nach Assist von Neuerwerbung Matthias Seidl. Ein anderer Neuer, der serbischer Innenverteidiger, Nenad Cvetkovic, musste nach 34 Minuten wegen muskulärer Probleme aufhören. Zur zweiten Hälfte wechselte Trainer Zoran Barisic zehn Spieler ein, darunter erstmals in diesem Jahr Max Hofmann (Bild), der ein Comeback nach Hüftoperation feierte: „Man hatte nicht den Eindruck, dass er monatelang nicht dabei war“, freute sich Barisic, der von einem Spiel sprach, das seinen Zweck erfüllte: „Speziell die erste Hälfte war in Ordnung!“
Ebenfalls 1:1 spielte der LASK im tirolerischen Jenbach gegen den FC St. Gallen, die Mannschaft von Ex-Salzburg-Trainer Peter Zeidler. Die Linzer lagen zur Pause 0:1 zurück. Torhüter Jörg Siebenhandl machte den späten Ausgleich durch Moses Usor möglich, weil er zuvor einen Elfmeter hielt und das 0:2 verhinderte. Nicht im Einsatz war die „Millionenhoffnung“ Keito Nakamura. Offenbar soll nichts riskiert werden. Unentschieden trennte sich Wolfsberg im Trainingslager Windischgarsten gegen den slowakischen Klub Zilina. Beim 2:2 (2:0) gaben die Kärntner in den letzten drei Minuten eine 2:0-Führung durch Tore von Nikolas Veratschnig und Thierno Ballo aus der Hand. Eine 1:2 (1:1)-Niederlage bezog WSG Tirol in letzter Minute gegen ZSKA Sofia im Stubaital. Torschütze in Neustift war Heimkehrer Nik Prelec. Altach verlor in Schruns gegen den Schweizer Erstligisten Luzern 0:2.
Die Wiener Austria besiegte Zweitligist Horn nach einem 0:1-Pausenrückstand 5:1, wobei die Treffer von Andreas Gruber, Manuel Polster, zweimal Haris Tabkovic und Dominik Fitz zwischen der 60. und 84. Minute fielen. Nicht mehr bei den Violetten ist Can Keles. Der 21 jährige Flügelspieler wurde für ein Jahr an Fatih Karagümrük in Istanbul verliehen. Der Siebente der Süper Lig hat eine Kaufoption. Die Austria war der einzige Bundesligaklub, der einen Zweitligist besiegte. Austria Klagenfurt unterlag Freitag Liefering 1:4 (1:1), Samstag gab es zwischen Amstetten und Aufsteiger Blau Weiß Linz ein 1:1, zwischen DSV Leoben und Hartberg ein 0:0. Hartbergs Sportdirektor Markus Schopp holte zwei Neue: Den 23 jährigen Offensivspieler Christoph Urdl vom Regionalligaklub Deutschlandsberg und den drei Jahre jüngeren Linksverteidiger Sam Schutti von den St. Pölten Juniors.
Foto: Peter Klinglmüller.