Fußball

Monschein, Ritzmaier, Tadic oder Strebinger: Wer wird der Königstransfer in der zweiten Liga?

Sie haben alle schon bessere Zeiten erlebt. Die bekannten Namen, die in den letzten Tagen von Zweitligisten als prominente Neuerwerbungen und Hoffnungen auf eine bessere Zukunft präsentiert wurden. Von Vereinen, die den Aufstieg als Ziel haben oder als Aufsteiger den Klassenerhalt schaffen wollen. Das reicht von Absteiger Ried über den in letzter Runde am Aufstieg gescheiterten GAK, VSE St. Pölten, die Vienna in Wien oder DSV Leoben. Wer tat den besten Griff?

Ried versucht es mit nicht bewährter sportlicher Führung in Person von Sportvorstand Wolfgang Fiala und Trainer Maximilian Senft, einem Tormann mit Bundesligaerfahrung (den Ex-Admiraner Andreas Leitner), dem japanischen Innenverteidiger Nikki Havenaar, dem früheren Sturm-Mittelfeldtalent Sandro Schendl und Marc Andre Schmerböck, einer unerfüllten Offensivhoffnung von Sturm, Wolfsberg und Hartberg. Der GAK muss lernen, ohne die Standards und Ideen von Michael Liendl zu leben, setzte auf Tore des 1,90 Meter großen Sturmtanks Daniel Maderner. Dazu muss der frühere Belgien-Legionär nach praktisch einem Jahr Verletzungspause rasch in die Spur finden. Die zweite neue Stürmerhoffnung von Sportchef Dieter Elsneg kommt aus der Bundesliga: Der 26 jährige Kamerun-Legionär Michael Cheukoua bestritt 24 Spiele für Austria Lustenau, erzielte dabei vier Tore. Sie sollen den Abgang der Legionäre Bogdan Vyunnyk und Leon Jastremski vergessen machen. Der dritte neue Stürmer ist der Vorarlberger Jan Stefanon, der letzte Saison beim FC Dornbirn im Einsatz war, zwei Bundesligaspiele für Altach bestritt.

VSE St. Pölten vertraut darauf, dass der deutsche Mittelfeldspieler Jan Stendera wieder an frühere Zeiten bei Eintracht Frankfurt erinnert und nicht an die letzten bei Drittliga-Absteiger Oldenburg. Der Transfer ging auf das Konto von Sportvorstand Jan Schlaudraff, der ihn aus Deutschland kennt. Die anderen zwei verantwortete Sportchef Tino Wawra. Den von Ex-Hartberg-Stürmer Dario Tadic und den von Ex-Rapid-Mittelfeldspieler Marcel Ritzmaier. 72 Spiele in Österreichs Bundesliga, 87 in Hollands Eredivisie und 19 in der Europa League, die Bilanz liest sich gut. Aber bei nur elf Spielen in der vergangenen Saison beim deutschen Zweitliga-Absteiger Sandhauser kann man skeptisch werden, ob der 30 jährige, der die Rückennummer zehn des Spielmachers bekam, noch voll im Saft ist, Akzente setzen kann. Seine Klubs in den letzten zehn Jahren: In Holland PSV Eindhoven, Cambuur, Nijmegen, Go Ahead Deventer, dann in Österreich Wolfsberg, Barnsley in England, Rapid und Sandhausen. Ablöse zahlte für den im Eindhoven-Nachwuchs ausgebildeten Steirer nur Barnsley 2020 an Wolfsberg. Eine halbe Million Euro, alles andere waren Leihgeschäfte. Was der so wie Ritzmaier ablösefreie 33 jährige Dario Tadic letzte Saison bei Hartberg zeigte, lässt darauf schließen, dass er sich den Torinstinkt bewahrt hat: Sieben Treffer in 26 Partien.

Ähnliches hofft Viennas Sportchef Andreas Ivanschitz von Christoph Monschein (Bild), den ersten Stürmer, den er verpflichtete. Zwei Tage nach der Vertragsauflösung mit Ried unterschrieb der 30 jährige auf der Hohen Warte bis 2025. Seit 2016 spielte er in der Bundesliga für Admira, Austria, den LASK, Altach und Ried, die beste Zeit hatte er bei der Austria: „Er ist genau der Spielertyp, den wir gesucht haben, eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten“, behauptete Ivanschitz. Letzte Saison gelangen dem für seine Schnelligkeit bekannten Monschein bei Ried in 30 Partien sechs Tore.

In der Steiermark will Kapfenberg nicht mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Das soll Ex-Rapid-Tormann Richard Strebinger nach praktisch eineinhalb Jahren ohne Spielpraxis möglich machen. Aufsteiger DSV Leoben hat ähnliche Ambitionen wie der Lokalrivale. Da setzt Trainer Carsten Jancker auf einen Stürmer, auf Kevin Friesenbichler und dem erfahrenen Matija Horvat (zuletzt Hartberg) im Mittelfeld. Der 29 jährige Friesenbichler spielte seit dem Abschied von der Wiener Austria vor vier Jahren bei Wolfsberg, dem deutschen Drittligisten Osnabrück, Sturm Graz, in Lettland bei  RFS (elf Tore in 41 Spielen), im Frühjahr bei Lechia Gdansk in Polen (zwölf Spiele ohne Tor). Weitere Transferaktivitäten von Leoben wären keine Überraschung. Bemerkenswert auch der Aufsteiger aus dem Westen: Im derzeitigen Kader von Schwarz Weiß Bregenz stehen nicht weniger als 13 Legionäre.

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