Seit Montag Abend ist Kevin Stöger der 23. österreichische Legionär in der deutschen Bundesliga. Aufsteiger Fortuna Düsseldorf holte den 23jährigen ablösefreien Mittelfeldspieler von Zweitligist Bochum, nahm ihn für zwei Jahre unter Vertrag. Stöger gab der Fortuna den Vorzug gegenüber Cupsieger Eintracht Frankfurt und dem 1.FC Nürnberg, weil er in Düsseldorf die größten Chancen auf einen Stammplatz sieht: „Wir werden eine geile Zeit haben“, prophezeite der Oberösterreicher. Nach derzeitigem Stand beschäftigen nur vier der 18 Klubs, nämlich VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt, Mönchengladbach und Wolfsburg nächste Saison keinen Spieler aus Österreich. Cupsieger Frankfurt hingegen einen Trainer: Adi Hütter hat Mittwoch Mittag die offizielle Präsentation.
Aleksandar Dragovic könnte die Zahl der „Ösis“ in der Bundesliga noch erhöhen. Sein Vertrag bei Leverkusen läuft noch drei Jahre, den Trainingsplan bekam er bereits vom Bayer-Werkklub. Leicester ließ die Option, ihn um 20 Millionen Euro fix zu kaufen, ungenützt, zeigt aber weiter Interesse an dem Innenverteidiger: „Stand jetzt ist unser Spieler“, sagt Leverkusens Sportchef Rudi Völler, „wir wissen, dass wir mit Drago einen Top-Verteidiger haben, den wir nicht einfach wegschicken werden. Denn durch die Europa League kommen ja mehr Spiele als letzte Saison auf uns zu. Aber er hat auch in England seinen Markt.“ Dazu reichten Dragovic 17 Spiele für Leicester. Bei seinem deutschen Berater Thomas Kroth liegen andere Anfragen von Klubs der Premier League am Tisch.
Damit bedeutet für Dragovic, von dem Teamchef Franco Foda versichert, dass er bei ihm ein „hohes Standing“ hat, Österreichs Mini-WM drei Bewährungsspiele gegen Russland, Weltmeister Deutschland und Brasilien: „Ich bin für alles offen“, sagt er. Bei Leicester stellt sich für ihn die Frage, ob der französische Trainer Claude Puel bleibt oder nicht, ob es Sinn macht, unter dem Franzosen nochmals den Versuch zu starten, den 34jährigen Wesley Morgan aus der Mannschaft zu verdrängen. Denn bei Puel gilt der Kapitän von Leicesters Meistermannschaft als gesetzt. Egal, wie die Entscheidung nach den Dragovic-Bewerbungsspielen im Teamdress ausfällt: Der 27jährige möchte auf jeden Fall mit seinem Klub die komplette Vorbereitung mitmachen. Was in den letzten zwei Jahren weder bei Leverkusen noch bei Leicester der Fall war und sich in der Folge stets als Handikap erwies.
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