Fußball

Innsbruck wartet auf nächste Arnautovic-Gala und Fodas Überraschungen

Etwas leidvoll meinte der rekonvaleszente Marcel Sabitzer Montag Abend  im „Talk aus Hangar 7″ in Servus-TV mit Bezug auf die bevorstehende Mini-WM für Österreichs-Team:“Das sind die Spiele, für die du Fußballer wirst.“ Auch an das Innsbrucker Tivoli  hätte der an der Schulter operierte Leipzig-Legionär keine schlechte Erinnerungen: Dort feierte er vor sieben Jahren sein Teamdebüt, dort schoss er vor fünf beim 1:1 gegen Island sein erstes Tor im Teamdress.  Mittwoch Abend ist er  zum Zuschauen verurteilt, wenn Österreich gegen WM-Veranstalter Russland mehr als nur ein Sparringspartner sein, den vierten Sieg im vierten Spiel unter Franco Foda holen will. Ein Match, das irgendwie an die erste große Gala von Marko Arnautovic in Tirol erinnert. Heute wartet Innsbruck auf die nächste des West Ham-Stars, der bei den letzten zwei Segen gegen Slowenien und Luxemburg der herausragende Spieler war, drei Tore erzielte.

Die erste war ihm fast auf den Tag genau vor sieben Jahren gelungen. Am 1. Juni 2012, als Österreich mit der Ukraine auch den Gastgeber eines Großereignisses empfing, damals den der bevorstehenden Europameisterschaft. Der 22jährige schoss in seinem bis dahin besten Länderspiel Österreich mit einem Doppelpack zum 3:2-Sieg. Zuerst sorgte er für die 2:1-Führung, ehe er eine Minute vor Schluss den Ball vom äußeren Strafraumeck genau ins lange Kreuzeck hämmerte. Ein Jubelorkan der 13.000 Zuschauer folgte, Arnautovic sprintete jubelnd in Richtung des Teamchefs, sprang Marcel Koller in die Hände. Der hätte fast den Boden unter den Füßen verloren: „Ich hab´geglaubt, ein Panzer kommt auf mich zu“, behauptete er damals lächelnd.

Szenen, deren Neuauflage auch Mittwoch die Zuschauer am Tivoli gerne sehen und bejubeln würden. Nur ein Jubelsprung zum Teamchef wäre nach dessen Hüftoperation nicht ratsam. Foda verriet Dienstag auf der Abschluss-Pressekonferenz gemeinsam mit Russlands Teamchef Stanislaw Tschertschessow natürlich nicht seine Pläne. Egal, ob David Alaba wegen seiner in den Oberschenkel ausstrahlenden Rückenprobleme für die Spiele gegen Deutschland und Brasilien geschont wird oder nicht, die „Einserfrage“ um Österreichs Team ist weiterhin aktuell: Wer spielt linker Verteidiger? Alaba ging es Dienstag laut Foda schon etwas besser, die Entscheidung fällt in Absprache zwischen Teamchef und Alaba erst am Spieltag: „Die Gesundheit hat Vorrang“, stellte Foda außer Diskussion. Wenn nicht Alaba, wer dann? Neuling Marvin Potzmann, der erst Dienstag erstmals das Mannschaftstraining voll mitmachte, Xaver Schlager wie schon in Salzburg oder ein Innenverteidiger? Das könnte nur Hinteregger sein. Kevin Wimmer bei seiner Rückkehr wie im Herbst 2016  in der WM-Qualifikation gegen Wales, Serbien und Irland  auf dieser Position zu verheizen, wäre keine prickelnde Idee. Foda kündigte aber die eine oder andere Überraschung an.

Bei einem 3-5-2 hätte Foda auch die Variante mit Alessandro Schöpf an der linken Flanke, wo er sich schon bei Schalke im Frühjahr bewährte. Sicher würde der Lokalmatador in der Tiroler Heimat lieber im Zentrum beginnen, aber es zählt nur, was der Mannschaft nach Fodas Ansicht mehr hilft. Spielt Foda mit Viererabwehr, werden Sebastian Prödl und Martin Hinteregger als Innenverteidiger beginnen. Bei einer Dreierkette gäbe es noch die Wahl zwischen Aleksandar Dragovic und Stefan Ilsanker. Zum dritten Mal  hintereinander den russischen Bären zu „erlegen“, das wäre schon ein Highlight zum Start in die rot-weiß-rote Mini-WM! Schlusssatz von Tschertschessow: „Wir wollen beide gewinnen!“

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