Fußball

Kevin Stögers Neustart im Mainzer Chaos: „Mehr Qualität als in Düsseldorf!“

Eigentlich hätte Kevin Stöger das Potenzial, um derzeit mit Franco Foda, seinem Ex-Trainer bei Kaiserslautern, und Österreichs Team in Rumänien zu sein. Stattdessen versucht der 27 jährige Mittelfeldspieler nach seinem Abstieg mit Fortuna Düsseldorf im Frühjahr, der ihn doch hart traf, einen Neustart. Mitten im Chaos bei Mainz (Bild oben), dem nach drei Runden punktelosen Vorletzten der Bundesliga, bei dem es schon nach der ersten Runde bei einem Training einen Streik aller Spieler wegen der inzwischen aufgehobenen Suspendierung von Ungarns Teamkapitän Adam Szalai gab, in Folge nach der zweiten einen Trainerwechsel. Wie lange Jan Moritz Lichte, zuvor Assistent des beurlaubten Achim Beierlozer, Chef bleibt, hängt von den Ergebnissen ab. Ob sie mit dem dritten Österreicher in Mainz rasch besser werden?

So sehr sich Fortuna um Stöger bemühte, ihm eine Vertragsverlängerung anbot, in der zweiten Liga weiter zu spielen, kam nicht in Frage. Die 42 Spiele in der Bundesliga machten Appetit auf viel mehr. Ohne einen Kreuzbandriss, der ihn im Herbst 2018 zum Zusehen gezwungen hatte, wären es  schon mehr. Drei Monate war er arbeitslos, anfangs machte er sich keinen Stress, mit dem Saisonstart stieg aber die Nervosität. Auch darum fand er für das Mainzer Werben offene Ohren. Bald bekam er ein WhatsApp von Karim Onisiwo, den er von Österreichs Team her kennt, mit der Frage, ob sich der Mainzer Sportchef Rouven Schröder schon gemeldet habe. Den anderen Österreicher, Verteidiger Philipp Mwene, kennt Stöger aus gemeinsamen Zeiten im Nachwuchsinternat des VfB Stuttgart.

Sein Soloprogramm mit Privattrainer ging Stöger zuletzt schon auf die Nerven. Irgendwie war es wie eine Erlösung, in Mainz wieder im Mannschaftstraining zu stehen und auf das Tor schießen zu können. Tormann hatte der in Steyr geborene Stöger keinen dabei, wenn er sich allein fit hielt. Jetzt gilt es für ihn einmal, den Rückstand aufzuholen: „Es bringt nichts, mit 60 oder 70 Prozent zu spielen!“ Ob es nach einer Woche schon nächsten Samstag für einen Kurzeinsatz gegen Leverkusen reicht? Stöger will nichts überstürzen, erkundigte sich nicht bei den Mitspielern über die Hintergründe des Streiks: „Das kann hier nur funktionieren, wenn wir als Team auftreten!“ Sollte das gelingen, dann hat er keine Bedenken, wie er bei der Präsentation in Mainz einer Medienrunde versicherte, zum zweiten Mal hintereinander abzusteigen: „Glauben Sie mir, Mainz hat mehr Qualität als Fortuna Düsseldorf!“ Stöger soll sie noch vergrößern, indem er die spielerischen Defizite  verringert.

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