Fußball

Klagenfurt ist für Sturm Graz ein „Erfolgsboden“: Dreimal Cupsieger, nie verloren, 20:2-Tore!

30.800 Zuschauer fasst das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt, 26.500 Karten sind für das erste Antreten von Meister Sturm Graz in der Champions League am Mittwochabend gegen Club Brügge verkauft. Damit ist die durch die Grazer Stadionproblematik erzwungene Übersiedlung nach Kärnten zumindest ein finanzieller Erfolg, auch wenn sich Thomas Tebbich als Wirtschaftsvorstand natürlich ein ausverkauftes Haus erhofft hätte. In Graz hätte es nur die Einnahmen von 15.000 Zuschauern gegeben. Es könnte trotz der Ausfälle von Kapitän Jon Gorenc Stankovic und Abwehrchef Gregory Wüthrich auch ein sportlicher Erfolg werden: Denn in den letzten sechs Jahren verlor dort Sturm kein Spiel. Es gab drei Siege in den Endspielen des Uniqa-Cups. 2018 1:0 nach Verlängerung gegen Red Bull Salzburg, 2023 2:0 gegen Rapid, heuer 2:1 gegen Rapid. In der Bundesliga hieß es gegen Austria Klagenfurt 3:0, 2:1, dreimal hintereinander 2:0 und zuletzt sogar 4:0. Das Torverhältnis aus diesen neun Siegen heißt damit 20:2!

Natürlich ist der belgische Meister ein anderes Kaliber, hat mit 136,85 Millionen Euro einen Marktwert, der um 68,95 Millionen über den von Sturm liegt. Bei beiden Teams hat ein dänischer Stürmer den höchsten: Bei Sturm Mika Biereth mit sieben Millionen bei Brügge der von Bologna geholte Rechtsaußen Andreas Skov Olsen mit 18! Um Meister zu werden, brauchte Club Brügge einies Glück: 2023/24 nur Platz vier im Grunddurchgang, 19 Punkte Rückstand auf Union St. Gilloise. Vor der Meisterrunde der besten sechs wurden wie in Österriech die Punkte halbiert. Brügge entließ Trainer Ronny Della, ließ U 23-Coach Nicky Hayen ran. Mit dem 44 jährigen gab es in zehn Spielen keine Niederlage, glückte der 19. Meistertitel. Auch dank VAR-Hilfe im letzten Spiel, im Brügge-Derby, als ein Tor des Stadtrivalen Cercle kurz vor Schluss wegen eines knappen Abseits annuliert wurde. Da man einen Meistertrainer nur schwer entlassen kann, wurde Hayens Vertrag verlängert. Was eigentlich gar nicht geplant war.

Der Start in die Champions League missglückte mit dem 0:3 gegen Borussia Dortmund im Breydelstadion. Bis zur 76. Minute stand es 0:0. Das beste Abschneiden in der Champions League war vor zwei Jahren im zehnten Anlauf das Achtelfinale. In der Regel fliegt der belgischer Serienmeister meist in der Gruppenphase raus. In der Conference League schaffte e Brügge letzte Saison bis ins Halbfinale, in dem Fiorentina die Endstation bedeutete. Käme Brügge in der Königsklasse annähernd so weit, würden die Fans in Brügge wohl spontane Straßenfeste inszenieren. Trotzdem: Das ist eine Mannschaft, gegen die Sturm eigentlich punkten muss.

 

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Foto: öFB.

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