Freitag beginnt die deutsche Bundesliga mit dem Schlager zwischen dem Dritten RB Leipzig und Tabellenführer Bayern München. Bei dem Mittwochabend der Ersatz für den verletzten Kapitän und Tormann Manuel Neuer, der diese Saison nicht mehr spielen kann, landete: Der Schweizer Teamgoalie Yann Sommer, mit 34 Jahren zwei jünger als Neuer, soll schon in Leipzig zum Einsatz kommen, erhielt einen Vertrag bis 2025. Der von Neuer läuft nur bis 2024. Borussia Mönchengladbach lehnte im Verhandlungspoker um Sommer, dessen Vertrag mit Saisonende ausgelaufen wäre, vier Angebote ab, ehe es doch zur Einigung kam: Bayern zahlt vorerst acht Millionen, für jeden Titel, den die Bayern mit Sommer gewinnen, kommt eine habe Million dazu. Wird Bayern mit Sommer Meister und Pokalsieger, gewinnt dazu die Champions League, dann kostete er insgesamt 9,5 Millionen. Der Zweieinhalbjahresvertrag für Sommer könnte bedeuten, dass Bayern nicht sicher ist, ob Neuer nach seinem Unterschenkelbruch nochmals in gewohnter Stärke zurückkommt. Anderseits soll es Abmachungen geben, wonach Sommer um acht Millionen gehen kann, falls Neuer nochmals das Comeback schafft. Mönchengladbach engagierte statt Sommer den Schweizer Tormann Jonas Omlin von Montpellier, dem 15. von Frankreichs League 1.
Für den 1. FC Köln beginnen die restlichen 19 Runden Samstag mit dem Heimspiel gegen Werder Bremen. Donnerstag würdigten die Kölner einen ihrer zwei österreichischen Legionär, verlängerten den bis 2024 laufenden Vertrag mit Florian Kainz (Bild oben) vorzeitig um ein Jahr 2025. Das hat sich der 30 jährige Steirer verdient, auch wenn die Kölner derzeit als 13. nur drei Punkte vom Relegationsplatz entfernt sind. Geschäftsführer Christian Keller lobte ihn als konstantesten Spieler und absoluten Leistungsträger. Vor der WM-Pause war der Linksaußen mit fünf Torne und sechs Assists in 22 Spielen der Topscorer Kölns, steht absolut im Zenit seiner Karriere. 2014 zahlte Rapid an Sturm Graz 350.000 Euro Ablöse für Kainz, der bei Grün-Weiß aufblühte (15 Tore und 29 Assists in 84 Partien), nach drei Jahren für 3,5 Millionen Ablöse zu Werder Bremen wechselte. Dort lief es nicht nach den Vorstellungen des ehrgeizigen Kainz, im Jänner 2020 holte ihn der 1. FC Köln, damals noch in der zweiten Liga, trotzdem. Um drei Millionen. So stark wie ab März 2021, nach sieben Monaten Pause wegen einer Knieoperation, präsentierte sich Kainz zuvor nie. Gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen bestreitet er sein 135. Pflichtspiel für die Kölner.So auffällig wie bei Köln war Kainz in seinen 21 Länderspielen seit 2015 selten. Keiner der Teamchefs (Marcel Koller, Franco Foda, Ralf Rangnick, der ihn letztes Jahr nur gegen Andorra einsetzte) sah ihn als feste Größe. Vielleicht lagen sie auch falsch. Gegen Bremen könnte mit Dejan Ljubicic Kölns zweiter Ex-Rapidler ein Comeback nach dem Innenbandriss im Knie feiern. Wie sehr auch er das Spiel der Kölner prägte, merkte man erst bei den neun Partien im Oktober und November, in denen er pausieren musste. Trotzdem ist er mit sechs Treffern Kölns bester Torschütze in der Saison.
Der Ex-Rapidler in England, Max Wöber, hatte Mittwoch sein erstes Erfolgserlebnis auf der Insel: Im ersten Spiel für Leeds, das er von Beginn weg bestritt, gelang daheim im Cup-Wiederholungsspiel gegen Zweitligist Cardiff mit 5:2 (3:0) der Aufstieg in die vierte Runde. Wöber kam im Abwehrzentrum zum Einsatz, wurde nach 57 Minuten wegen Hüftproblemen ausgetauscht.
Foto: 1.FC Köln.