Fußball

Kollers Basel-Einstand schon Samstag gegen Fink: „Den Kübel zurück holen“

Die ganze Nacht nach der 0:3-Heimpleite des FC Basel in der Qualifikation zur Champions League gegen Paok Saloniki wurde weiter verhandelt, ehe Österreichs Ex-Teamchef Marcel Koller Donnerstag Nachmittag als neuer Trainer des ehemaligen Schweizer Abonnementmeisters präsentiert wurde, der einen Zweijahresvertrag erhielt, seine Ziesetzung mit markigen Worten präsentierte: „Wir wollen den Kübel zurück nach Basel holen“. Als Kübel bezeichnet man in der Schweiz den Meisterpokal.

Beim Verhandlungspoker setzten Koller und sein cleverer Berater Dino Lamberti durch, dass er zwei Assistenten mit nach Basel bringen durfte. Der eine ist der 49jährige Schweiz-Argentinier Carlos Bernegger, der Kollers Assistent war, als der vor 15 Jahren mit Grasshoppers Zürich den bisher letzten Meistertitel holte. Im Frühjahr 2017 musste Bernegger als Cheftrainer der Hoppers nach nur fünf Spielen gehen. Der andere heißt Thomas Janeschitz, der Koller in den sechs Teamchefjahren in Österreich begleitete (Bild oben). Manche böse Zungen sahen in dem 52jährigen Wiener aber eher Kollers „Fehlerflüsterer“. Der 57jährige Koller ist von Janeschitz und Bernegger überzeugt: „Beide kennen die Art, wie ich Fußball spielen will.“ Im Vordergrund stehe der Einsatz. Den zeigt auch Koller: Schon Samstag Abend das Debüt im St Jakob-Stadion ausgerechnet gegen seine Grasshoppers. Die in zwei Runden kein Tor erzielten, keinen Punkt holten. Gegen Ex-Austria-Traienr Thorsten Fink, gegen Tormann Heinz Lindner, der  unter Koller sein Teamdebüt gefeiert hatte, zuletzt seine Nummer eins war und noch zwei Legionäre aus Österreich: Raphael Holzhauser und Marco Djuricin. „Wir alle frei, warum nicht gleich beginnen“, meinte Koller, „aber nur zwei Tage Vorbereitung sind schon eine sehr kurze Zeit.“

Ganz ohne Nebengeräusche ging Kollers Engagement nicht vor sich. Trainer aus Zürich werden am Rheinknie in Basel nicht sehr geliebt, eher kritisch gesehen. So war es auch bei Urs Fischer, Basels letztem Meistertrainer, der jetzt bei Union Berlin arbeitet. Zu Beginn seiner Ära hing am Eingang zur Muttenzer Kurve, wo die Hardcore-Fans stehen, das Transparent: „Fischer, nie einer von uns.“ Beim Abschied als Meistermacher feierten ihn dann die Fans. Nach Kollers Präsentation twitterte ein Basel-Fan  das Foto eines Transparents am Stadioneingang mit der Aufschrift „Koller, nie einer von uns“. Bald gestand er , dass dies ein Fake aus dem Photokopier-Shop war, in dem der Name Fischer durch Koller ersetzt wurde. Der nahm das gelassen: „Basel ist eben ein Klub, bei dem es nie ruhig sein wird.“

Durchaus möglich, dass Koller noch am Transfermarkt aktiv wird. Präsident Bernhard Burgener und Sportchef Marco Streller gaben grünes Licht. In der Mannschaft gibt´s einige Baustellen. Unter anderem fehlt ein Torjäger.

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