Fußball

Krammers Botschaft: Er wartet auf eine Legende, hat die Tendenz zum Weitermachen

Rapids Chefetage mit Präsident Michael Krammer, Sportchef Fredy Bickel und Wirtschaftsvorstand Christoph Peschek nützte die Länderspielpause, um sich interviewen zu lassen. Alles zu sehen und hören auf Rapid-TV. Da gestand Bickel wieder einmal, die Situation mit den vier Sommerkäufen, die zuvor bei ihren Klubs nicht zum Zug gekommen waren, etwas unterschätzt zu haben und dass die Trainingssteuerung in der Vorbereitung nicht optimal lief. Mit ein Grund, warum für die Fitness seit  vergangener Woche wieder Alexander Steinbichler, der in der der erfolgreichen Ära von Zoran Barisic eine sehr gute Arbeit abgeliefert hatte, zuständig ist, vom Nachwuchs zur Kampfmannschaft zurückkehrte und versucht, Stefan Schwab & Co wieder in die Spur zu kriegen. Krammer, den die Fragen von Interviewer Andy Marek nicht wirklich unvorbereitet zu treffen schienen, sprach aus, das der finanzielle Spielraum vorhanden wäre, um auf eventuelle Wünsche von Sportchef und Didi Kühbauer in der Winterübertrittszeit zu reagieren. Und sich die Frage, ob bis zur Winterpause die Chancen auf das Weiterkommen in der Europa League oder die vier Runden in der Bundesliga Vorrang haben sollten, um unter die ersten sechs zu kommen, für ihn nicht stelle: „Unsere sportliche Situation ist unbefriedigend, der Fokus muss auf beiden liegen.“

Krammer deutete eine Woche vor der Generalversammlung an, nächstes Jahr nochmals zu kandidieren, sich nicht zurückzuziehen. Aussprechen wird er dies am kommenden Montag offiziell. Dass er dazu eine Tendenz hat, gab er zu, ohne sie schon bekanntzugeben. Aber wenn er mit dem von ihm trotz aller Kritik von außen sehr geschätzten Bickel noch heuer die Gespräche über die Verlängerung des mit Juni auslaufenden Vertrags beginnen will, dann ist das ein deutlicher Hinweis auf die Tendenz zum Weitermachen mit dem Schweizer. Krammer ließ sich auch fragen, was er zu den Vorwürfen sage, im Rapid-Präsidium fehle ein ausgewiesener Fußballfachmann. Er verwies auf den bereits letztes Jahr neu geschaffenen Beirat, der die ausgegliederte Profiabteilung beraten soll, in dem mit Günter Kaltenbrunner einer seiner Vorgänger, unter dem Rapid 1996 Meister geworden und ins Europacupfinale gekommen war, sowie mit dem ehemaligen Meistertrainer Josef Hickersberger absolute Experten sitzen. Fragt sich nur, ob deren Tipps, die ja intern blieben, wirklich erhört und befolgt wurden.

Zum anderen stellte Krammer fest, dass sich bei ihm in den bisherigen sechs Jahren seiner Ära noch keine Rapid-Legende gemeldet habe, die im Präsidium mitarbeiten wollte: „Falls sich das ändert, dann sollte sie sich schleunigst bei mir melden, damit wir darauf reagieren können.“ Dann könnte ja das Präsidium vergrößert werden. Eine gute Gelegenheit zum Melden bietet bereits der Donnerstag. An dem Rapid seine Legenden zum Ganslessen in die VIP-Räumlichkeiten des Allianz-Stadions geladen hat.  Zum Gansl eine Legende für das Präsidium? Wäre etwas Neues in der bald 119jährigen grün-weißen Klubgeschichte.

Foto: © SK Rapid Wien Media .

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