Die Europa-Helden von Dienstag und Donnerstag kommen Sonntag in Pasching und Hartberg wieder vor den Alltags-Vorhang der Bundesliga. In Pasching sogar zum Spitzenduell: Der Zweite LASK fordert den Spitzenreiter Red Bull Salzburg nach dessen Rekordstart mit sieben Siegen in sieben Runden. Zugleich ein Duell des besten Abwehr-Bollwerks, das nur drei Verlusttreffer zuließ, gegen die Torfabrik der Liga. Fünfmal hintereinander fünf oder mehr Tore geschossen, insgesamt 34. Die Torbestie Erling Haaland war davon an 18 beteiligt. Mit sieben Toren und elf Assists. Freitag fehlte er beim Training wegen Fiebers. Ob sich das bis Sonntag ausgeht? Trainer Jesse Marsch hat auch schon den Cupschlager am Mittwoch bei Rapid im Hinterkopf. Die UEFA präsentierte Haaland als den von den Fans gewählten Spieler der Woche der Champions League. Das wurde der 19 jährige Norweger nach seinem Dreierpack beim 6:2 gegen Genk, dem höchsten Sieg einer österreichischen Mannschaft in der Königsklasse, vor Angel di Maria, dem Argentinier von Paris St.Germain, der beim 3:0 gegen seinen Ex-Klub Real Madrid zweimal traf, vor Barcelonas deutschem Tormann Marc Andre ter Stegen, der das 0:0 in Dortmund rettete und Miroslav Orsic, dem Dreifachtorschüzen von Dinamo Zagreb beim 4:0 gegen Atalanta Bergamo.
Die Defensivstärke des LASK bestätigte sich auch in der Europa League: Beim 1:0 gegen Rosenborg Trondheim ließen die Linzer nur einen Schuss der Norweger auf ihr Tor zu. Das schafften laut Opta, dem Statistik-Partner der Bundesliga, sonst nur Getafe beim 1:0 gegen Trabzonspor und Manchester United in Old Trafford beim 1:0 gegen Astana. Und dabei fehlte dem LASK Donnerstag sein gesperrter Abwehrchef und Kapitän Gernot Trauner. Gegen den Tabellenführer ist Trauner (Bild oben) wieder dabei. Es hätte seinen Reiz zu sehen, ob der LASK als erster Klub Haaland halbwegs in den Griff bekommen würde. Aber auch ohne Haaland würde sich Marsch, um seinen Angriff keine Sorgen machen. Er hat ja noch den Südkoreaner Hee Chan Hwang, die „Rakete“ Patson Daka, Smail Prevljak und Sekou Koita. Beide Trainer werden rotieren, Valerien Ismael vermutlich etwas mehr. Denn der LASK hatte ja zwei Tage weniger Pause als Salzburg. Mittelfeldspieler Peter Michorl wusste schon Donnerstag gleich nach dem Schlusspfiff im Linzer Stadion: „Eine Leistung wie gegen Rosenborg wird nicht reichen. Salzburg ist ein anderes Kaliber, da müssen wir noch zwei Schippen zulegen!“ Abwarten, ob es gelingt.
Der Wolfsberger AC lockte Donnerstag erstmals ins einer Klubgeschichte 503.000 Zuschauer vor den TV-Schirm. Das war der Höchstwert bei der historischen 4:0-Gala bei Borussia Mönchengladbach. Im Schnitt verfolgten 341.000 den historischen Triumph. Auch über diese Quoten war Puls 4 sehr glücklich. Zudem sorgten die Kärntner dafür, dass „Bild“ Samstag mit der Schlagzeile „Hilfe, die Ösis machen uns ganz Krankl“ erschien. Die Legende Hans Krankl steht für die deutsche WM-Schmach gegen Österreich 1978 in Cordoba. Für die „Neuauflage“ ähnlicher Schmach-Dimensionen sorgen jetzt sechs Europacupspiel der Bundesligaklubs hintereinander gegen die „Ösis“ seit 2016 ohne Sieg. Von Schalke, Borussia Dortmund (das 0:0 im Frühjahr 2018 im Viertelfinale bei Europa League unter Peter Stöger in Salzburg war das einzige Match ohne Niederlage), RB Leipzig und Mönchengladbach. Wolfsberg gelang der „Höhepunkt“. Hartbergs Trainer Markus Schopp gratulierte zwar Wolfsberg zu seinem Flow, sandte aber dennoch eine Kampfansage über die Pack ins Lavanttal: „Wolfsberg wird keinen Schritt weniger als in Mönchengladbach laufen können, wenn sie auch in Hartberg gewinnen wollen.“