Fußball

Lazaro wartet auf seine erste Chance bei Conte

In den ersten drei Runden der Serie A gegen Udinese, Cagliari und Lecce durfte Valentino Lazaro keine Minute für Inter Mailand spielen. Ändert sich das  in der Champions League, die Dienstag mit dem Heimspiel gegen Tschechiens Doublegewinner Slavia Prag beginnt, bevor es zu den Krachern gegen den FC Barcelona mit seinem neuen 16jährigen aus Guinea-Bissau stammenden „Wunderkind“ Ansu Fati und Borussia Dortmund kommt? Gerade die Königsklasse nannte der 23jähriger Grazer als große Herausforderung: „Ich will mit Inter unbedingt die Gruppenphase überstehen, was letzte Saison nicht gelang, dabei sein, wenn es ans Eingemachte geht. Das ist dann Top-Niveau in Europa.“

Aber bisher erfüllte Italiens Teamspieler Antonio Candreva, neun Jahre älter als Lazaro, die Forderungen von Inters Trainerstar Antonio Conte, die „Blut schwitzen, Leistung, Disziplin“ heißen, offenbar besser und ist daher im 3-5-2-System erste Wahl auf der rechten Außenbahn. Lazaros Berater Max Hagmayr machte die Verletzungspause des 22 Millionen-Kaufs während der Sommer-Vorbereitung dafür verantwortlich. Aber Trainingsrückstand kann es jetzt keinen mehr geben. Dafür bürgt schon Fitnesstrainer Antonio Pintus, genannt „Sergeant“, der früher auch die Stars von Real Madrid auf Vordermann gebracht hatte. Anderseits traf letzten Samstag das Reservistenschicksal auch andere prominente Namen, Teamspieler aus Chile (die Manchester United-Leihgabe Alexis Sanchez), Argentinien (Stürmer Lautaro Martinez) und Italien (Mittelfeldspieler Cristiano Biraghi). Martinez und Sanchez wurden wenigstens eingewechselt.

Conte, bereits der elfte Inter-Trainer seit dem letzten Gewinn der Champions League 2010 unter Jose Mourinho, durfte dank der chinesischen Eigner von Suning, einem Großkonzern für Haushaltsgeräte, 194,5 Millionen Euro für Neue ausgeben, davon 22 für Lazaro. Das ist die teuerste Transferkampagne seit Vereinsgründung vor 111 Jahren. Manager Beppe Marotta besorgte neue Impulse in Person der italienischen Teamspieler Stefano Sensi, Nicola Barella und Biraghi, von Lazaro. Aber als Messias gilt der belgische Torjäger Romelu Lukaku, der teuerste Neuzugang, den sich Inter bisher leistete: 65 Millionen Euro Ablöse für Manchester United plus zehn Millionen mögliche Bonuszahlungen, 8,5 Millionen  Jahresgehalt für den 26jährigen. Er ist gesetzt. So wie der von Atletico Madrid ablösefrei geholte 33jährige Abwehrchef Diego Godin. Wie Sensi und Borella. Lazaro muss warten. Wie lange noch?

Auch für zwei andere österreichische Legionäre beginnt Dienstag Abend die Champions League: Für Marcel Sabitzer und Konrad Laimer mit RB Leipzig in Lissabon gegen Benfica. Die anderen Gruppengegner sind Zenit St.Petersburg und Olympique Lyon. Ihr Ziel heißt besser abschneiden als vor zwei Jahren.  Damals reichte es in einer Gruppe mit Besiktas Istanbul, FC Porto und Monaco nur zu Platz drei hinter Besiktas und Porto. Jetzt hat Leipzig mehr Erfahrung und scheint auch personell besser besetzt zu sein, um den Aufstieg zu schaffen. Denn Sabitzer meinte Samstag nach dem 1:1 gegen Bayer München: „Wir können noch vieles besser machen.“

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