Emil Forsberg, der schwedische Spielmacher von RB Leipzig, ließ dieser Tage verlauten, dass jetzt seine beste Zeit kommen wird. Zuvor war er vier Monate mit Adduktoren-und Beckenproblemen außer Gefecht. Seine zwei Kurzeinsätze danach machten auch Ralf Rangnick froh, weil Leipzigs Sportchef damit einen Trumpf im Kampf um den Champions League-Platz und den Pokal zurück bekam. Dafür muss Rangnicks Dank nach Salzburg gehen. Was Leipzigs medizinische Abteilung in Zusammenarbeit mit deutschen Spezialisten und sogar durch Anleihen bei den Shaolin-Mönchen über Monate nicht schaffte, gelang Alinus innerhalb von zweieinhalb Wochen. Alinus ist das Unternehmen, das die Methode des Salzburgers Franz Leberbauer (Bild oben mit Forsberg und seiner rechten Hand Sabine Schäffer), kurz MFL, die er in 20 Jahren entwickelte, in die Tat umsetzt: „Wir haben offenbar einen Funktionscode geknackt“ vermutete der 63jährige Sportwissenschaftler und Systementwickler, den man sehr ärgern kann, wenn man ihn als Wunderheiler bezeichnet.
Vor 20 Jahren kam er quasi über eine Schambeinentzündung zum Spitzenfußball. Die galt damals als Seuche für die Fußballer, als eine Art Geißel, plagte Heimo Pfeifenberger, der 1989 für Rapid stürmte. Der grün-weiße Trainer hieß Hans Krankl. Den begleitete Leberbauer danach auch auf alle seinen anderen Stationen bis zum Teamchef. Daraus entwickelte sich eine persönliche Freundschaft, die bis heute besteht. Auch nach der Krankl-Zeit blieb Leberbauer in der Szene. Bei MFL geht es um die Unterstützung der Heilung von Verletzungen in absehbarer Zeit, um eine Steigerung der Leistungsfähigkeit. Die dadurch entsteht, dass die motorischen Funktionen in Ordnung sind, die Muskeln richtig aktiviert und gesteuert werden, die richtige Länge haben. Dafür entwickelte Leberbauer 15.000 Übungen, die er in einer Software „verewigt“ hat.
Leberbauer hat den Ruf, dass die Sportler zu ihm kommen ,wenn sie keine andere Hoffnung mehr haben, ratlos sind. Das will er nicht kommentieren. Forsbergs Adduktoren-und Beckenprobleme beseitigte er in seinem Institut in Fuschl mit herrlichen Panoramablick auf den See in drei Wochen, machte dadurch den Schweden schmerzfrei und glücklich: „Wir haben spezielle Dinge für den Beckenboden und die Adduktoren gemacht, viel Stabilisierung“, erzählte Forsberg in deutschen und schwedischen Medien. Bei Leberbauer hatte Forsberg sofort ein gutes Gefühl, dass der ihm hilft. Das hatten vor ihm auch schon andere. Fußballer von Red Bull Salzburg, Sturm Graz (derzeit Markus Lackner wegen einer Schambeinentzündung), Wolfsberg oder Mattersburg kommen seit Jahren zu Leberbauer. Der MFL ist auch zu verdanken, dass Stefan Lainer so gut eingestellt ist, dass er in jedem Match wie eine Maschine geht. Sowohl im Dress von Salzburg als auch des Nationalteams.
Oder dass Alexander Schmidt noch einmal zu den Hoffnungen des Meisters zählt, mittlerweile bei Marco Rose wieder im Kader steht. Das ist der 21jährige Wiener, der aus dem Vienna-Nachwuchs nach Salzburg übersiedelte, 2017 durch das Siegestor im Finale der Youth League zum 2:1 gegen Benfica Lissabon aufgezeigt hatte. Verletzungen bremsten dann den Weg des Stürmertalents. Jetzt geht es wieder aufwärts. Demnächst eröffnet Leberbauer eine „Zweigstelle“ in der Red Bull Arena in Wals. Ist damit praktisch beim Meister, der eine Lizenz von ihm kaufte, was jetzt auch andere drei Bundesligaklubs überlegen, vor Ort.