Red Bull Salzburg hat seit Montagabend einen WM-Teilnehmer in seinem Kader. Den 19 jährigen Karim Adeyemi. Beim 4:0 (0:0) gegen Nordmazedonien in Skopje, mit dem Deutschland als erste Mannschaft das Ticket für Katar endgültig fixierte, beim fünften Sieg im fünften Spiel unter Jogi Löws Nachfolger Hansi Flick, kam er einen Monat und sechs Tage nach seinem Debüt beim 6:0 gegen Armenien mit einem Tor zu seinem dritten Einsatz im deutschen Teamdress. Er spielte insgesamt nur 48 Minuten. Aber die reichten für je einen Treffer und einen Assist. Und dafür, dass Deutschlands Massenblatt „Bild“ bereits von einer Transferschlacht um den Torjäger, der bei Salzburg bis 2024 unter Vertrag steht, berichtete. Daher spricht einiges dafür, dass Adeyemi nicht mehr bei Österreichs Meister spielen wird, wenn im November 22 die Wüsten-WM in Katar beginnt. Sportchef Christoph Freund kann alles entspannt verfolgen.
Im Juli stand der Marktwert von Adeyemi bei zehn Millionen Euro. Zuvor spielte er dreimal in der deutschen U 21 am Weg zum EM-Titel. Auch nie von Beginn. Beim Debüt in der U 21 am 31. Mai war er 19 Jahre, vier Monate und 13 Tage alt, 19 Jahre, sieben Monate und 18 Tage, als er bei Flick erstmals zum Einsatz kam. Verbunden mit elf Toren und zwei Assists in den 16 Pflichtspielen von Salzburg in dieser Saison plus vier herausgeholten Elfmetern in der Champions League kletterte der Marktwert inzwischen von zehn auf 20 Millionen. Adeyemi wird Salzburgs neuer Rekordtransfer, mehr als 30 Millionen Euro bringen. Davon kann man schon jetzt ausgehen.
Die Transferschlacht um den Sohn einer Rumänien und eines Nigerianers soll zwischen dem FC Liverpool, Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig stattfinden. Wer die besten Karten hat? Für Liverpool spricht, dass die Premier League jeden Fußballer reizt, er zu Trainerguru Jürgen Klopp, einem Super-Motivator, kommen würde. Bei Bayern München hätte Adeyemi so etwas Ähnliches wie eine Garantie auf Titelgewinne und die Genugtuung, zu dem Klub um viele, viele Millionen zurückzukehren, der ihn im Nachwuchs nicht mehr haben wollte. Bei Dortmund lockt die Nachfolge vom Ex-Salzburger Erling Haaland, falls der Norweger wie erwartet im Sommer 2022 seine Ausstiegsklausel zieht. Die schlechtesten Karten hat RB Leipzig, dass Adeyemi den gleichen Weg wie vor ihm 19 Salzburg-Spieler geht. Letzte Saison wurde Adeyemi bei Salzburg von Trainer Jesse Marsch einmal noch vor der Pause ausgetauscht. Auf Marsch würde Adeyemi auch in Leizig treffen.
Amüsieren werden Freund auch die neuesten Meldungen aus Spanien. Bei deinen geht´s nicht um Adeyemi, sondern um den 18 jährigen Kroaten Roko Simic, dessen Vertrag Freund dieser Tage bis 2025 verlängerte. Real Madrid soll den Stürmer bereits am Radar haben. Dabei gehört Simic noch gar nicht zum Stammpersonal von Salzburg. Nur zu dem von Liefering in der zweiten Liga.
Foto: Red Bull Salzburg.