Seit dem 2:4 gegen Manchester City am 6. April nicht mehr verloren, in fünf Partien ungeschlagen, in den letzten drei Heimspielen elf Tore erzielt: Unter Oliver Glasner ist der Londoner Traditionsklubs Crystal Palace keine graue Maus mehr. 26.000 Zuschauer im ausverkauften Selhurst-Park bejubelten Montagabend euphorisch das 4:0 (2:0) gegen Manchester United, eine wahre Demütigung der Startruppe. Die Bilanz der elf Spiele unter Glasner: Fünf Siege, je drei Unentschieden und Niederlagen. Alle auswärts. Zur Erfolgsstory des zweiten österreichischen Trainers in Englands Premier League nach Ralph Hasenhüttl zählt auch der 1:0-Sieg beim FC Liverpool an der Anfield Road. In elf Spielen mit Glasner und seinen Assistenten Michael Angerschmid, Ronald Brunmayr und Emanuel Pogatetz holte Crystal Palace 18 Punkte, in 25 unter Vorgänger Roy Hodgson nur sieben mehr.
Herausragenden bei Crystal Palace das Mittelfeldduo mit dem 22 jährigen Franzosen Michael Olise, der das 1:0 und 4:0 erzielte und dem Engländer Eberechi Eze. Auch der Aufwand bei Crystal Palace hat sich unter Glasner geändert: Laut Statistiken wird pro Match um vier Kilometer mehr gelaufen als vor seiner Zeit. Der 26 jährige französische Mittelstürmer Jean Philippe Mateta, im Jänner 2022 um elf Millionen Euro von Mainz gekauft, entwickelte sich bei Glasner zum Torjäger: Neun seiner zwölf Treffer erzielte in Glasner kurzer Ära seit Februar. Zuvor galt er schon als Flop. Ggen United traf er zum 2:0.
Für Manchester United war es die schon 13. Saisonniederlage, die auch für eine negative Tordifferenz sorgte. Die Ausfälle von Bruno Fernandes und der Abwehrspieler Harry Maguire, Lissandro Martinez und Luke Shaw und können nicht als Begründung für das Desaster herhalten. Auch Ex-Sturm-Torjäger Rasmus Höjlund ging total unter. Ein bitterer Rückschlag im Kampf gegen Newcastle und Chelsea um Rangs sechs und die Qualifikation für einen europäischen Bewerb. Die Ansprüche waren, im Titelkampf mitzumischen. Auch keine Werbung für den holländischen Trainer Erik ten Hag, der im Sommer 2022 auf Ralf Rangnick gefolgt war, trotz Vertrag bis 2025 nach zwei Saisonen wahrscheinlich gehen muss. Laut deutschen Medien soll er bei Bayern München ein neues Thema sein. Bei „Bild“ fragte bereits: Nach Peinlich-Pleite bei Crystal Palace Holland-Coach bald frei für Bayern?
Foto: Crystal Palace.