Die Bundesliga ließ die Journalisten das Team der Saison wählen. Doublegewinner Red Bull Salzburg dominiert mit fünf Spielern, mit Innenverteidiger Max Wöber, Kapitän Andreas Ulmer, Mittelfeldlenker Zlatko Junuzovic und dem Ungarn Dominik Szoboszali, obwohl der erst in der Meisterrunde voll auf Touren kam. Das kam erwartet. Aber etwas überraschend, dass Erling Haaland, der sich im Winter zu Borussia Dortmund verabschiedete, als zweite Spitze neben Wolfsberg Torschützenkönig Shon Weissman den Vorzug gegenüber Patson Daka bekam. Kein Spieler der Wiener Großklubs, von Vizemeister Rapid und Austria stehen im Team der Saison. Vom LASK schafften es mit Tormann Alexander Schlager, Rechtsverteidiger Reinhold Ranftl und Kapitän Gernot Trauner im Abwehrzentrum drei aus der Defensivabteilung, von Wolfsberg ausser Weissmann noch Assistkönig Michael Liendl. Als vierter Klub ist Mattersburg im Team der Saison vertreten. Als einzige Mannschaft, die nicht den Sprung unter die ersten sechs schaffte. Geradezu wohltuend in den Tagen, in dem man nur negative Schlagzeilen über die Zukunft der Burgenländer nach dem Bankenskandal um Ex-Präsident Martin Pucher lesen kann.
Geschafft hat das der gebürtige Steirer Andreas Gruber, den Mattersburg 2017 von Sturm Graz holte. Als Linksfuß rechts im Mittelfeld. Also eine Rolle wie der Holländer Arjen Robben in seinen besten Zeiten bei Bayern München. Gruber kam bei 20 Einsätzen auf zwölf Tore und einen Assist. Dabei verfolgte ihn dieser Saison auch das Verletzungspech: Im Herbst verpasste er mit einem Seitenbandeinriss im Knie fünf Spiele, im Frühjahr nach einem Meniskuseinriss vier. Für Gruber kam die Auszeichnung im richtigen Moment: Sein Vertrag in Mattersburg endete, er kostet keine Ablöse. Sein Name fiel bereits in Zusammenhang mit LASK, Rapid und Austria. Allerdings können sich sowohl Grün-Weiß als auch Violett nur einen neuen Spieler leisten, wenn zuvor ein anderen den Klub verlässt.
Grubers Zukunft sieht als Spieler im Team der Saison derzeit sicher positiver aus als die von Mattersburg. Auch Burgenlands Verbandspräsident Gerhard Milletich konnte sich ein Weiterspielen in der Bundesliga nicht vorstellen. Es gibt Gerüchte, dass die Juni-Gehälter noch nicht bezahlt wurden. Eine Ansprechstation im Klub fehlt offenbar weiterhin. Die Suche nach neuen Geldgebern läuft fast verzweifelt. Nur noch bis Freitag ist Zeit, dann wartet die Bundesliga auf eine Rückmeldung über die finanzielle Situation.