Fußball

Mit Anstand verabschiedet: Mehr war für Sturm nicht möglich! Sternstunde von Schwab und Murg

Sturm Graz verabschiedete sich mit Anstand aus der Conference League. Mehr war nach der 0:3-Heimpleite gegen Lille im  Achtelfinal-Heimspiel nicht mehr möglich. Von einem Wunder war Sturm schon weit entfernt. Beim 1:1 (1:1) im Stade Pierre Mauroy gab es durchaus die Chance auf eine ganz schnelle Führung. Die vergab Tomi Horvat nach drei Monaten, als er den 36 jährigen Tormann Vito Mannone anschoss. Da war Sturm in dieser Situation schon gefährlich als in der ganzen ersten Hälfte in Graz. Trainer Christian Ilzer stellte mutig auf: Zwei Mittelstürmer (Mika Biereth, Szymon Wlodarczyk), dahinter mit Otar Kiteishvili und Hirvath zwei Kreativspieler. Erstmals in diesem Jahr stand Kapitän Stefan Hierländer in der Startelf. Sicher hatte Ilzer auch die Bundesliga am Sonntag im Hinterkopf: Prass kam erst zur zweiten Hälfte statt Kiteishvili, David Affengruber erst, als Gregory Wüthrich die Schulter schmerzte. Lille-Trainer Paolo Fonseca ließ einige Stammspieler, darunter den Torjäger und Topstar Jonathan David, den zweifachen Torschützen von Graz, im Talon, setzte sie erst ab der 46. Minute ein, weil er bis dahin unzufrieden war. Lilles Führung durch den portugiesischen Verteidiger Tiago Santos kam knapp vor der Pause aus dem Nichts, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang der Ausgleich. Da setzte Sturm seine Stärke bei Standards auch in Lille um: Wüthrich (Bild) traf nach einem Eckball von Horvat per Kopf. Mika Biereth, ansonst wirkungslos, fälschte den Ball leicht ab.

Zwei österreichische Legionäre mit Rapid-Vergangenheit sind aber noch im Bewerb: Stefan Schwab und Thomas Murg schalteten mit PAOK Saloniki Kroatiens Abonnementmeister Dinamo Zagreb nach dem 0:2 im Hinspiel durch einen 5:1 (2:0)-Kantersieg im Toumba-Stadion aus. Schwab spielte bis zur 82. Minute, war am Tor zum 4:1 beteiligt, Murg wurde in der 78. Minute eingewechselt. Die möglichen Gegner im Viertelfinale sind Rapid-Bezwinger Fiorentina oder der tschechische Spitzenklub Viktoria Pilsen, der zur Freude seiner österreichischen Investoren wie Ex-Rapid-Präsident Martin Bruckner und Raimund Hedl, den Vater des Rapid-Torhüters, Servette Genf im Elfmeterschießen ausschaltete. Oder Aston Villa, FC Brügge und Fenerbahce Istanbul. Obwohl die Türken gegen Belgiens Tabellenführer Union Saint Gilloise das Heimspiel 0:1 verloren. Aber sie gewannen in Brüssel 3:0. In Istanbul spiele Österreichs Teamtorhüter Heinz Lindner bei Saint Gilloise, in Brüssel hingegen nicht.

Keine Chance, die historische Chance auf das Viertelfinale in der Europa League zu nützen, hatte Freiburg in London bei West Ham. Auf den 1:0-Heimsieg folgte eine 0:5 (0:2)-Abfuhr, bei der Freiburg von Beginn an gehemmt und überfordert wirkte. Dass Michael Gregoritsch zur zweiten Hälfte kam, änderte nichts. Mit Liverpool, West Ham Benfica Lissabon, Milan, AS Roma, Atalanta Bergamo, Olympique Marseille und Bayer Leverkusen ist das Viertelfinale sehr attraktiv besetzt. Wobei der deutsche Tabellenführer fast am krassen Außenseiter aus Aserbaidschan, Qarabag Agdam, gescheitert wäre. Wie beim Hinspiel in Baku lag Leverkusen auch daheim 0:2 zurück. Qarabag erzielte sogar mit zehn Mann das 2:0, hielt das bis zur 72. Minute. Dann kam der Anschlusstreffer durch den Holländer Jeremie Frimpong. Danach wurde der nach 59. Minute eingewechselte tschechische Stürmer Patrik Schick zum Helden, als alles nach der ersten Niederlage dieser Saison aussah: In Baku erzielte in der 92. Minute das 2:2, in Leverkusen eine Minute später, in der 97. Minute sorgte Schick auch für das 3:2. Nicht das erste Spiel, das Leverkusen im Nachspiel für sich entschied. 37 Partien ohne Niederlage, die Chance auf das Triple lebt weiter.

Foto: Gepa/Admiral.

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