Fußball

Wenn Rapid so „explodiert“ wie der Trainer, dann reicht das sicher für Platz drei

Am 28. Juli hatten der LASK und Rapid im Linzer Stadion den Grunddurchang eröffnet, Freitagabend beginnt im Hütteldorfer Allianz-Stadion die Meisterrunde mit dem Duell zwischen Rapid und dem LASK. Zweimal gab es im Herbst keinen Sieger, aber vier spät Tore in der Nachspielzeit: In Linz glich der LASK  die Rapid-Führung durch das erste Bundesligator von Matthias Seidl (Bild) erst in der 95. Minute durch Felix Luckeneder zum 1:1 aus. Rapid schaffte mit Heimvorteil durch einen Elfer von Marco Grüll nach 91 Minuten das 2:2, fünf Minuten später ging der LASK durch ein Kopftor von Husein Balic (inzwischen in Polen bei LKS Lodz) wieder in Führung, Rapid antwortete in der 97. Minute durch das bisher einzige Tor des derzeit verletzten Thierry Gale, ebenfalls per Kopf, noch zum 3:3.  Diesmal scheinen die Vorzeichen für Grün-Weiß günstiger: Der LASK blieb in diesem Jahr bisher ohne Sieg, erzielte in den letzten vier Spielen kein Tor.

Rapid muss nur so explodieren wie Donnerstagmittag Trainer Robert Klauß beim Medientermin. Als es um die vielen ging, die sich seit dem Derby berufen fühlten, wegen der verbalen Entgleisungen danach mit dem Finger auf Rapid zu zeigen: „Die Sau ist lange genug durchs Dorf getrieben worden. Stopp an der Stelle“, platzte plötzlich der Ärger aus Klauß heraus, „wer noch nie verbal entgleist ist, möge den Finger heben. Ich kann es nicht. Viele versuchen, das Thema noch einmal aufzubauschen!“  Zum Abschuss stellte fest, das habe einmal rausmüssen. Mit der Wutrede punktete er sicher im Fansektor und bei den Spielern, vor die er sich noch einmal stellte: „Sie sind nicht homophob oder fremdenfeindlich, sondern charakterlich einwandfrei!“

Wenn die Spieler von Klauß so entschlossen auftreten wie er, dann muss es zum ersten Saionsieg gegen den LASK und eine Mannschaft unter den ersten sechs reichen. Das würde zumindest für 24 Stunden Platz drei bringen, damit wäre ein Zeichen für eine starke Meisterrunde gesetzt. Seidl sieht Rapid auch reifer und stärker als zu Saisonbeginn. Wie wertvoll der Neuzugang ist, bewiesen die von Opta, dem Statistikpartner der Liga, veröffentlichten Daten des Grunddurchgangs: Seidl war der Spieler der 12 Klubs, der die meisten Angriffe einleitete, die mit einem Torschuss endeten. Das waren 109: „Es gehört als zentraler Spieler zu meinen Aufgaben, die Mitspieler zu lenken und zu coachen“, fand Seidl dies gar nicht besonders erwähnenswert. Weitere interessante Daten über Rapid:In 12 Runden 343 Torschüsse abgegeben, die meisten aller Klubs. Und mit 218 die zweitwenigsten zugelassen. Überdies den höchsten „Expected Goals-Wert“ mit 45,7. Tatsächlich erzielt wurden 38.

Gegenüber dem 1:1 in Klagenfurt am letzten Sonntag sind Max Hofmann und Terrence Kongolo nach ihren Sperren wieder dabei, Neraysho Kasanwirjo wäre wieder einsatzfähig. Gesperrt wegen der Derbynachwehen sind noch Grüll (zum letzten Mal), Kapitän Guido Burgstaller und Thorsten Schick (noch zweimal). Aber auch der LASK muss mit Ausfällen leben. Unter anderem von Kapitän Robert Zulj. Ohne seine bisher neun Tore hätte der LASK neun Punkte weniger, wäre gar nicht in der Meisterrunde. Sky überträgt den Meisterrunden-Auftakt live. Mit dem Jahrhundert-Rapidler Hans Krankl als Experten.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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