Fußball

Mit Aufstieg begannen Gerüchte: Frieser ein Thema bei Rapid?

Wenn sich Ligavorstand Christian Ebenbauer 45 Minuten vor Mitternacht via Aussendung zu Wort meldet, dann muss etwas besonders passiert sein. Donnerstag, am Abend vor der Hauptversammlung der Liga, passierte. Nicht einmal eine halbe Stunde nach Schlusspfiff bei Rapids 1:0 in Genk  feierte er einen historischen Tag in Österreichs Europacupgeschichte. Weil erstmals seit Einführung der Gruppenphase drei Klubs den Aufstieg schaffte, weil erstmals seit der Saison 1986/87 Österreichs in der Fünfjahreswertung Platz acht belegt. Können den FC Salzburg, der LASK und Rapid in der k.o.-Phase halten, dann bedeutete dies für den Meister der Saison 2022/23 einen Fixplatz in der Champions League. Mit der Prognose, dass der auch in eineinhalb Jahren Red Bull Salzburg heißen wird, riskiert man nichts.

Rapid lieferte seinen Beitrag, den man nicht unbedingt erwarten durfte. Daher folgte dem Sieg in Genk Sager von „Erlösung“ und „großer Erleichterung für ganz Rapid“ (Trainer Ferdinand Feldhofer), „geilem Fight“ (Emanuel Aiwu) geredet wurde. Auch aus den Studios von Servus TV und Sky kam Lob. „Der Ball war gar nicht leicht reinzubringen“, zollte Ex-Rapid-Torjäger Stefan Maierhofer dem Goldschützen Robert Ljubicic Lob. Der widmete seinen ersten Europacuptreffer seinem älteren Bruder, Ex-Rapid-Kapitän Dejan Ljubicic. Der freute sich auf der Tribüne der Genk-Arena, war extra aus Köln mit dem Auto gekommen, was hin und retour 250 Kilometer bedeutete. Und das nur 24 Stunden bevor er selbst mit dem 1. FC Köln gegen Augsburg spielte.

Sebastian Prödl gefiel es als ehemaligem Abwehrchef, wie Rapid die Standards, unter anderem 14 Eckbälle, „gut verteidigte“. Das bedeutete einen wesentlichen Fortschritt, denn in der Bundesliga ist Rapid die Mannschaft mit den meisten kassierten Toren nach Standards. Das „zu null“ kam im richtigen Moment. Alfred Tatar hatte es die Aktion zum goldenen Tor angetan. Er jubelte über  Poesie im Fußball: „Mozart hätte seine Freunde am Klavier gehabt. Da muss man tanzen!“ Getanzt wurde auch am Rasen der Genk-Arena vor 150 grün-weißen Fans. Mit jeder Einwechslung nach der Pause kam eine Defensivkraft mehr in die Mannschaft, die am Ende ein Durchschnittsalter von nur 22,8 Jahren hatte. Einmal funktionierte das Rückzugsgefecht so, Wiederholungen wären aber nicht ratsam,  „Außergewöhnlich, ganz  viel Wille“, schwärmte Feldhofer (Bild oben) am Tag nach seinem starken internationalem Debüt als Rapid-Trainer. Wunschgegner hat er keinen: „Wir nahmen, was kommt!“ Wird es Aserbaidschan-Meister Qarabag Agdam, würde Rapid rund um das Retourspiel in Baku zwischen 23. und 25. Februar zwölf Stunden im Flugzeug sitzen.

Weil der Aufstieg in die Play-offs auch etwas finanziellen Spielraum verschafft, folgten, wie könnte es bei Rapid anders sein, Spekulationen über mögliche Aktivitäten am Wintertransfermarkt. Brachte bereits vor Genk aus Deutschland „Bild“ Hannes Wolf als Leihgabe von Mönchengladbach ins Gespräch, ist es nunmehr der 28 jährige Dominik Frieser, der gute Zeiten bei Wolfsberg und dem LASK hatte, ehe er 2020 in Englands zweite Liga, die Championship, zu Barnsley wechselte. Dort ist er nach 14 Einsätzen mit zwei Toren in dieser Saison nicht mehr sonderlich gefragt. Von Barnsley lieh Rapid im Herbst 2020 bereits Marcel Ritzmaier aus. Ebenso ein Steirer wie Wolf und Frieser. In    seiner ehemaligen LASK-Form könnte Frieser Rapid sicher helfen.

Foto: FotobyHofer/Christian Hoferr.

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