Am 31. Juli 2022 eroberte Rapid zuletzt die Tabellenführung in der Bundesliga. Nach der zweiten Runde, was nichts zu besagen hat. Damals gelang zwischen der zweiten und dritten Runde der Qualifikation für die Conference League ein 1:0-Auswärtssieg bei Austria Klagenfurt durch einen Elfmeter, den der zur Pause eingewechselte Guido Burgstaller verwandelte. Sonntag hat Rapid mit drei Punkten bei Blau Weiß Linz wieder die Chance, Platz eins zu erobern. Weil Red Bull Salzburg sich zwischen den Play-off-Partien um die Champions League eine Pause nahm, das Heimspiel gegen Hartberg verschieben ließ. Zum jetzigen frühen Zeitpunkt von der Spitze zu lachen, hat zwar wenig zu besagen. Aber es würde Rapid sicher vor den letzten zwei Partien bis zur ersten Länderspielpause gut tun: Denn wären sowohl am Donnerstag gegen Sporting Braga als auch drei Tage später im Spitzenduell gegen Salzburg die Tribünen in Hütteldorf voll.
Schon Sonntag im Linzer Donauparkstadion werden alle 5595 Plätze besetzt sein. Dort gewann Rapid vor einem Jahr beim Aufsteiger klar 5:0. Mehr Tore in einem Auswärtsspiel erzielte Grün-Weiß seit der Ligareform nur einmal, im April 2021 beim 8:1 in Wolfsberg. Tormann Niklas Hedl (Bild) blieb letzte Saison in beiden Partien gegen Blau Weiß ungeschlagen. Schafft er das dritte zu null gegen die Linzer? Die haben sich im Vergleich zur letzten Saison in der Offensive mit Routinier Thomas Goiginger verstärkt, in der Abwehr kam Ex-Rapidler Martin Moormann dazu. Nicht geklärt hat Trainer Gerald Scheiblehner die Tormannfrage: Wie in Graz beim 2:2 gegen den GAK mit dem 36 jährigen Ex-Rapidler Andreas Lukse oder erstmals mit der tschechischen Manchester United-Leihgabe Radek Vitek.
Bei Rapid könnten im Zuge der Rotationen zwischen den Braga-Spielen nur zwei beginnen, die vor zwei Jahren in Klagenfurt Tabellenführer waren: Hedl und Innenverteidiger Max Hofmann. Damals spielten auch Jonas Auer und Burgstaller. Den Linksverteidiger wird vermutlich Neuzugang Benjamin Böckle ersetzen, beim 35 jährigen Burgstaller ist nach seinem großen Laufpensum in Braga eher Schonung angesagt. Rapid braucht Donnerstag einen „frischen“ Burgstaller. Trainer Robert Klauß sieht schon das Match in Linz als herausfordernde Aufgabe: „Blau Weiß hat eine gefestigte Mannschaft!“ Einen Reiz hätte auch ein Bruderduell: Rapids Kapitän Matthias Seidl bei seinem Ex-Klub gegen den zwei Jahre jüngeren Simon. Das gab es bisher nur 71 Minuten. Bei Rapids 1:0-Heimsieg.
Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.