Fußball

Mit späten Toren holte Klagenfurt schon vier Punkte! Rote Laterne neu in Ried

Die zweite Saison soll für einen Aufsteiger die schwerste sein. Austria Klagenfurt kam beim Comeback in der Bundesliga sensationell in die Meisterrunde und scheint auch jetzt mehr mit dem Kampf um Platz sechs als mit den hinteren Rängen zu tun zu haben. Obwohl im Sommer mit Tugay Gemicibasi, Patrick Greil und Alex Andersson wertvolle Spieler verloren gingen. Das deutet sich nach dem dritten Auswärtssieg in zehn Runden an. Das 3:2 (2:1) in Hartberg mit Treffern in der Nachspielzeit war der dritte hintereinander. Hartberg liegt nach drei Niederlagen in Serie schon sieben Punkte hinter den Kärntnern, ist Vorletzter.

Es war einiges los in der Steiermark. Es fehlte mit Klaus Schmidt der erkankte Trainer von Hartberg, den sein erst 29 jähriger Assistent Alexander Marchat vertrat. Mit dem kroatischen Innenverteidiger Marin Karamarko, der französischen Roma-Leihgabe Ruben Providence und im Finish mit Nachwuchsteamspieler Jakob Knollmüller setzte er drei Bundesligadebütanten ein. Nach 37 Minuten schied der Tiroler Referee Andreas Heiß mit Oberschenkelbeschwerden aus. Zuvor verhängte er nach Intervention von VAR Alexander Harkam einen umstrittenen Elfer, den Hartbergs Dario Tadic zum 1:1 verwertete.  Für Heiß kam der vierte Referee, der 30 jährige Burgenländer Florian Jandl zu seinem Bundesligadebüt. In der zweiten Liga leitete er zuvor fünf Partien. Durch den Wechsel des Schiedsrichters gab es in der ersten Hälfte vier Minuten Nachspielzeit, in der Klagenfurt wieder in Führung ging. Das erste Bundesligator von Rapid-Leihgabe Rene Kriwak für Hartberg schied einen Punkt zu bringen, ehe in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte nochmals Harkam eingriff. Aus dem  „Videocenter“ in Wien-Meidling wies er Jandl auf ein mögliches Hands von Hartberg-Joker Patrick Farkas im eigenen Strafraum hin. Jandl sah sich die Szene an und zeigte  auf den Elfmeterpunkt. Der Schotte Scott Irving (Bild oben im weißen Dress) ließ sich die Chance zum Sieg nicht entgehen.

Wieder ein später Treffer von Austria Klagenfurt. Der sechste in zehn Partien, der nach der 80. Minute fiel. Vier davon verhalfen Klagenfurt zu vier Punkten. Den ersten dieser Saison eroberten die Violetten vom Wörthersee mit Toren in der 92. und 97. Minute, die ein 0:2 beim WSG Tirol in ein 2:2 verwandelten. Im Austria-Duell gegen die Wiener fiel Klagenfurts Ausgleich zum 3:3 in der 87. Minute, der Siegestreffer in Hartberg nach 93. Man weiß, dass Klagenfurts Trainer Peter Pacult immer größten Wert auf die Fitness seiner Mannschaft legt. Das ist mit ein Aspekt für die späten Tore. Der erfahrenste Trainer der Liga weiß, was er tut. Der 34 Jahre jüngere Marchat erkannte bei Hartberg trotz Niederlage die Leistungssteigerung, die man sehen wollte.

Ein „Trainerneuling“ hatte Sonntag ein glückliches Händchen. Miroslav Klose half so mit, dass Altach in Ried mit 3:2 (1:2) den ersten Auswärtssieg seiner Ära feierte, die rote Laterne des Letzten an die Verlierer weitergab. Im März hatte unter Kloses Vorgänger Ludovic Magnin ein Sieg in Ried die Aufholjagd zum Klassenerhalt eingeleitet, Rieds Trainer Robert Ibertsberger indirekt den Job gekostet. Kloses sprach nachher von einem „Gefühlschaos“. Schnelle Führung, Rückstand zur Pause, dann alles gedreht. Weil der zur zweiten Hälfte gebrachte Johannes Tartarotti zunächst das 2:2 von Alexis Tibidi vorbereitete, danach sein erstes Tor in dieser Saison erzielte. Durch einen Knaller ins lange Eck. Damit steht Ried nach zehn Runden mit nur fünf Punkten da. Die schlechteste Bilanz der Innviertler zu diesem Zeitpunkt. Ibertsbergers Nachfolger Christian Heinle gewann seit Amtsantritt im April von 18 Spielen nur zwei, in der Bundesliga nur eines. Aber zu ihm steht Sportchef Thomas Reifeltshammer. Er fand es nicht gut, nach zehn Runden den Trainer gleich zu hinterfragen. Das versicherte er kurz nach dem Schlusspfiff via „Sky“. Wie lange hält er das durch?

 

Foto: Gepa/Admiral.

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