Karim Onisiwo exerzierte es vor eineinhalb Jahren bereits vor. Als der 25jährige mit Hilfe des Arbeitsgerichts aus dem laufenden Vertrag mit Mattersburg ausstieg und in die deutsche Bundesliga nach Mainz wechselte. Onisiwo und sein Manager Günter Starzinger akzeptierten damals nicht, dass Mattersburg die Option auf den Stürmer zog, rührten auch die laufenden Gehaltszahlungen der Burgenländer nicht an. Das Arbeitsgericht gab Onisiwo recht, da einseitige Optionen, in diesem Fall zu Gunsten des Klubs, wider die guten Sitten sind.
Jetzt könnte sich das ganze Spiel wiederholen. Bei Christoph Monschein, der sich mit seinem Manager Christian Sand nach 12 Toren in 39 Spielen für Admira, in denen der 24jährige öfters unfallfrei den Ball traf, zu höherem berufen fühlt. Die Austria würde Interesse zeigen, da sie mit dem Abgang von Torschützenkönig Larry Kayode zum russischen Meister Spartak Moskau rechnet. Admira fordert für den 24jährigen Monschein, der bis 2016 bei Ebreichsdorf unter dem jetzigen Rapid-Trainer Goran Djuricin in der Regionalliga Ost spielte, zwei Millionen Euro Ablösse, die Austrias Sportchef Franz Wohlfahrt mit Recht nicht bezahlen will. Also erkennen Monschein und Sand die Option nicht an, werden vor Gericht gehen, wahrscheinlich dort gewinnen, obwohl Admiras Anwälte die vom Klub im März gezogene Option als wasserdicht bewerten. Fragt sich nur, ob es in der Bundesliga so viel Solidarität unter den Klubs geben würde, auf Spieler, die ihre Freigabe via Arbeitsgericht erzwingen, zu verzichten. Die Antwort heißt eher nein. Vielleicht ein kleiner Tipp für Wohlfahrt: Laut deutschen Medien wäre Mainz nur allzugerne bereit, Onisiwo zu verleihen. Denn der verlor dort nach eineinhalb Jahren und 25 Bundesligaeinsätzen samt zwei Toren mit dem beurlaubten Schweizer Trainer Martin Schmidt seinen größten Fan und Förderer. Hingegen ist bei Mainz ein anderer Österreicher gefragt: Michael Gregoritsch. Der steht auf Grund des internen Chaos beim Hamburger SV zum Verkauf. Der Aufsichtsrat läßt Neueinkäufe erst zu, wenn es vorher Abgänge gab. Die Topverdiener wie Pierre Michael Lasogga, Lewis Holtby oder Aaron Hunt haben keine Interessenten, Gregoritsch schon. Fünf Millionen Euro soll der Steirer bringen.
Einen neuen Klub fand Ex-Rapidler Yasin Pehlivan nach einer Saison Pause, die auf das Ende bei Red Bull Salzburg folgte. Der 28jährige Abräumer im Mittelfeld wurde nach dem Abschied aus Hütteldorf vor sechs Jahren weder in der Türkei bei Gaziantepspor, Bursaspor und Erciyerspor, noch in Salzburg sportlich richtig glücklich. Jetzt versucht es der 17fache Teamspieler in der Slowakei. Bei Spartak Trnava, etwas mehr als eine Autostunde von Wien entfernt. Austria schaltete Trnava letzten August in der dritte Runde zur Qualifikation für die Europa League aus. Nach Rang sieben in dieser Saison soll einer aus dem Stab von Austria-Trainer Thorsten Fink kommende Saison Trnava zurück in den Europacup führen: Aus Assistent Nestor el Maestro wurde der neue Trnava-Chef , der den slowakischen Ex-Teamspieler Miro Karhan ablöste. Nestor el Maestro, der Bruder des früheren „Wunderkinds“ Nikon el Maestro, hat noch einen Österreicher mit türkischen Wurzeln und Rapid-Vergangenheit im Kader: Der 20jährige Kubilay Yilmaz. Auch der bei St. Pölten nicht mehr gefragte Ümit Korkmaz ist ein Thema. Gefürchtet ist Trnava auch wegen seiner Fanszene. Die Austria kann davon ein Lied singen.