Fußball

Motor Prietl im Schatten: Mit Laufrekord verlängert

Über Österreichs Team bei der Europameisterschaft steht quasi das Gütesiegel „Made in Germany“. 21 der 26 Spieler im Kader kommen aus der deutschen Bundesliga. Sogar um vier mehr als im deutschen Team. Einer, der bei Franco Foda eigentlich nie ein Thema war, hat aber in Deutschland sicher sogar einen besseren Ruf als mancher EM-Fahrer, obwohl er nur bei einem „kleinen“ Klub spielt, der medial keine allzu große Beachtung findet, etwas im Schatten steht: Manuel Prietl, der Motor von Aufsteiger Arminia Bielefeld, der als erster Abstiegskandidat in die Saison ging, aber den Klassenerhalt schaffte. Auch dank Prietl.  Auf kaum einen andern Spieler der Bundesliga trifft das Attribut „Motor“ so sehr zu wie auf den 29 jährigen Steirer, der unverzichtbar ist. Er sorgte auch für den Laufrekord dieser Saison: Beim 0:0 gegen Union Berlin am 7. März liefe er 14,29 Kilometer, das ist der absolute Topwert dieser Saison. Im Schnitt läuft Preitl pro 90 Minuten 12,71 Kilometer. Damit hat er sich gegenüber Zweitligazeiten gesteigert. Dort waren es im Schnitt 11,95 Kilometer.

Daher bekam der Ex-Mattersburger  am 26. Mai einen neuen Dreijahresvertrag zu verbesserten Konditionen. Das wäre auch bei einem Abstieg so gewesen. Für Prietl hat Fußballspielen eine besondere Bedeutung. Sein vier Jahre älterer Bruder Pascal nahm ihn in der Jugend mit zum Fußballplatz. Der ist jetzt Prietls erste Ansprechstation. Mit dem er nach jedem Spielt telefoniert. von dem er hört, was er gut oder schlecht fand. Prietl ist für die Kritik sehr dankbar, er kann damit etwas anfangen, beschäftigt sich damit, nimmt die brüderlichen Tipps an. Pascal sitzt seit 13 Jahren im Rollstuhl. Als Folge eines schweren Verkehrsunfalls, als er  von einem Freund auf der Fahrt zum  Präsenzdienst beim Bundesheer mitgenommen wurde.

Bielefeld kam mit einem Budget von 22 Millionen Euro aus, dem niedrigsten der 18 Bundesligaklubs. Geschäftsführer Samir Arabi bezeichnete Prietls Unterschrift als „wunderbare Nachricht. Er ist ein wichtiger Baustein unserer Mannschaft und wird diese Rolle weitere drei Jahre ausfüllen!“ Er versäumte sechs von 34 Spielen. Alle wegen muskulärer Probleme. Prietl hat sich in seinen bisherigen fünf Jahren in Ostwestfalen wirklich etwas aufgebaut: „Jetzt gilt es Jahr für Jahr in der Bundesliga zu bleiben!“ Dafür wird er weiter wie ein Motor laufen. Auch einmal in Österreichs Teamdress? Da spricht aus dem pflegeleichten Prietl die Bescheidenheit: „Auf meiner Position gibt es  Spieler, die sich bereits bewährt haben. Daher muss man nicht etwas Neues probieren.“

 

Foto: Twitter.

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