Fußball

Nach 0:2 ohne Torschuss in Paris droht Abstieg: Zurück in der Realität!

Keine Chance für Österreich Fussballteam, im Stade de France von Paris gegen Weltmeister Frankreich zu bestehen. Ganz im Gegenteil. Die französischen Torhüter Mike Maignan und Alphonse Areola, die je eine Höfte spielten, mussten keinen einzigen Schuss eines Österreichers halten. Das 0:2 (0:0) bedeutete die dritte Niederlage im fünften Spiel unter Teamchef Ralf Rangnick und die Rückkehr zur Realität: Sonntag gegen Kroatien geht es im Happel-Stadion gegen den Abstieg aus der Nations League A, den selbst ein Sieg gegen den Vizeweltmeister nicht verhindert, wenn Frankreich in Kopenhagen Dänemark schlägt. Kroatien übernahm durch ein 2:1 (0:0) gegen die Dänen in Zagreb, bei dem Rennes-Legionär Lovro Majer kurz nah seiner Einwechslung das Siegestor erzielte, Platz eins. Das Duell am Sonntag in Wien heißt Letzter gegen Tabellenführer.

Rangnick entschied sich für ein 4-2-2-2-System, in dem Marcel Sabitzer nicht auf der Position zum Einsatz kam wie in dieser Saison bei Bayern München, sondern in einer offensiveren Rolle, in dem Andreas Weimann den Vorzug gegenüber Christoph Baumgartner erhielt und etwas überraschend Karim Onisiwo als zweite Spitze neben Marko Arnautovic zum Einsatz kam. Weil er im Training frischer wirkte als Michael Gregoritsch. Aber offensiv fand Österreich nicht statt. Frankreich sorgte für Druck, mit schnellem Passspiel für Tempo, Österreich bekam keinen Zugriff, überstand die ersten 20 Minuten nur mit Glück ohne Verlusttor. Vom im Mai und Juni viel gepriesenen neuen Stil unter Rangnick, dem nach vorne verteidigen und frühem Pressing, war nichts zu sehen. Der Plan, die Franzosen nicht spielen zu lassen, ging nicht auf, konnte nie umgesetzt werden. Topstar Kylian Mbappe (Bild oben) sorgte immer wieder für Alarm in Österreichs Abwehr, obwohl ihn oft zwei Mann (Christopher Trimmel und Weimann) sozusagen umzingelten. Er fand immer einen Weg, um für Gefahr zu sorgen.

Dank zwei Weltklasse-Reaktionen von Tormann Patrick Pentz in einer Aktion und einiger vergebener Chancen der Franzosen stand es bis zur 55. Minute 0:0, ehe ein Fehlpass von Sabitzer in der gegnerischen Hälfte für einen Konter und Frankreichs Führung sorgte. Via Olivier Giroud kam der Ball zu Mbappe, den auch vier Österreicher nicht stoppen konnten. Bei seinem Schuss sah Pentz nicht glücklich aus. Paradox, dass vier Minuten zuvor Sabitzers Pass sogar Österreichs Führung völlig entgegen dem Spielverlauf ermöglicht hätte. Aber Xaver Schlager brachte den Ball nicht unter Kontrolle. Rangnicks Reaktion auf den Rückstand: Er brachte neun Minuten später mit Gregoritsch und Baumgartner für Arnautovic, der in seinem Rekordspiel praktisch keinen Zweikampf gewann, zwei neue Offensivkräfte. Eine Minute später fiel das 2:0, als Olivier Giroud nach einer Flanke von Antoine Griezmann das Luftduell gegen den ansonst starken Philipp Lienhart gewann. Vier Minuten später war das Spiel für David Alaba und Sabitzer beendet. Alaba klagte über Rückenprobleme, ist laut Rangnick für Sonntag ebenso fraglich wie der verletzt ausgeschiedene Weimann. Nach Alabas Ausscheiden war Joker Gregoritsch erstmals Teamkapitän.

Donnerstag erschien in der „Bild-Zeitung“ ein ausführliches Interview mit Rangnick zum Tief von Bayern München. Bis Sonntag sollte sich Österreichs Teamchef besser nur mit dem Kroatien-Spiel beschäftigen. „Wir hätten schon zur Pause in Rückstand liegen können, aber das erste Tor der Franzosen war extrem ärgerlich“, fand Rangnick, „weil ich zu dem Zeitpunkt das Gefühl hatte, dass wir das Match unter Kontrolle bringen könnten“. Für den verletzten Konrad Laimer und den gesperrten Kevin Danso hätte man keine gleichwertigen Alternativen gefunden. Das klingt nach Ausrede. Ob sie die Franzosen, die wesentlich besser waren als im Mai beim 1:1 in Wien waren, bremsen hätte können? Das ist alles klingt sehr hypothetisch. Man muss auch damit rechnen, dass die Kroaten Sonntag im Happel-Stadion besser sein werden als beim 0:3 in Osijek.

Vor dem Einzug in die Endrunde steht Holland nach dem 2:0 (1:0) in Warschau gegen Polen. Sonntag reicht ein Punkt im Nachbarsduell gegen Belgien zum Gruppensieg.

 

 

 

 

Foto: UEFA.

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