Marco Djuricin, wer denn sonst (Bild oben), sorgte beim 4:0 (2:0)-Cupsieg in Spittal für Austrias erstes Pflichtspieltor in der neuen Saison. Das dafür verantwortlich war, dass der Favorit nie in Schwierigkeiten kam. Das Kopftor von Eric Martel nach einem Eckball machte schon vor der Pause alles klar, die letzten zwei Treffer durch den für Djuricin eingewechselten Aleksandr Jukic und Neuerwerbung Manfred Fischer fielen erst in den letzten vier Minuten. Der Trainer war nicht ganz zufrieden. Manfred Schmid fand das Positions-und Passspiel erst in der zweiten Hälfte okay, vor der Pause sah er zu große Anpassungsschwierigkeiten. Die Pflichtübung unterstrich die Einschätzung der Austria: Der Stamm mit Tormann Patrick Pentz, Markus Suttner,Vesel Demaku und Martel im Mittelfeld, in der Kreativabteilung mit Dominik Fitz, Djuricin und Benedikt Pichler ist durchaus okay. Dazu gehören auch der verletzte Patrick Wimmer, Neuzugang Manfred Fischer und Alexander Grünwald, der nach seinem Mittelhandbruch zu einem Kurzeinsatz kam. Das zeigte sich auch schon im Finish der letzten Saison, als es via Play-off gelang, einen Europacupplatz zu erobern. Nur sind die Probleme bei möglichen Ausfällen durch einige Abgänge vorerst größer geworden.
Allerdings kündigte Sportchef Manuel Ortlechner zur Pause im ORF-Interview an, seine fälligen Hausaufgaben in der kommenden Woche zu lösen. Damit versprach er mehr oder weniger zumindest einen Transfer als Verstärkung. Die größte Baustelle ist sicher das Abwehrzentrum, das weiß man seit Beginn der Vorbereitung. Zudem versprach Ortlechner für kommende Woche auch konkrete Neuigkeiten über die Rolle des strategischen Partners Insignia. Das können spannende Tage in Violett werden. Für einen Einsatz eines Neuen im Heimspiel in der Qualifikation zur Champions League gegen Breidalbik aus Island am Donnerstag Abend wird es aber nicht reichen, selbst wenn die Lösung der Hausaufgaben schnell gelingt.
Sehr selbstbewusst agierten die Austrianer auch bei den Fragen von Kärntens ORF-Sportchef Tono Hönigmann nach der Plichtübung. Schmid wirkte verärgert, als ihn Hönigmann darauf ansprach, er habe schon für Enttäuschungen vorgebaut, indem er bei seiner Präsentation Rückschläge quasi ankündigte. Schmid stellte fest, er baue für nichts vor, sondern habe nur die Situation realistisch und richtig dargestellt. Noch kesser war die Antwort von Suttner, als ihn Hönigmann fragte, warum sich die Austria doch ziemlich schwer tat: „Da müssen sie ein anderes Spiel gesehen haben, wir haben immer alles kontrolliert!“
Einer der zwölf Bundesligaklubs blieb auf der Strecke: Altach geriet beim steirischen Regionalligaklub Kalsdorf schon nach sieben Minuten durch ein Volleytor aus 40 Metern (!) in Rückstand, verlor 1:2 (0:1). Das Anschlusstor von Neuzugang Atdhe Nuhiu nach 77 Minuten kam zu spät. Den Rekordsieg der Klubgeschichte egalisierte Sturm Graz mit dem 9:0 (7:0) gegen Stadl Paura, bei dem Neuzugang Manprit Sarkaria drei Tore innerhalb von 13 Minuten gelangen. Ein problemloser Heimsieg gelang auch dem LASK mit dem 6:0 (3:0) gegen den FC Marchfeld, bei dem Christoph Monschein schon vor der Pause mit einer Adduktorenverletzung ausschied. Auswärts setzten sich Aufsteiger Austria Klagenfurt (5:1 in Wr. Neustadt) sowie der FC Tirol in Leobendorf vor den Toren Wiens durch. Alle drei Treffer zum 3:0 (1:0) fielen durch Neuerwerbungen. Zweimal durch den von Wacker Innsbruck gekommenen Mittelfeldspieler Markus Wallner, einmal durch Juventus-Leihgabe Giacomo Vrioni. Um den sich übrigens auch Rapid bemühte. Die Juventus-Kontakte von Tirols Präsidentin Diana Langes scheinen die besseren zu sein.
Foto: FK Austria.