Fußball

Nach acht Runden schon der zweite Trainerwechsel: Standfest weg

Acht Runden sind in der Bundesliga gespielt, also nur ein Viertel der gesamten Saison. Dennoch gab es Montag bereits den zweiten Trainerwechsel. Anfang September musste Thomas Darazs beim LASK nach dem Heimdebakel gegen Wolfsberg gehen. Drei Runden später erwischte es auch Joachim Standfest bei Altach: Nach fünf Spiele ohne Sieg und nur zwei Punkten verloren Altachs Geschäftsführer Christoph Längle und Sportchef Roland Kirchler die Nerven, entließen sowohl Standfest als auch seinen Assistenten Roman Wallner. Obwohl eigentlich nichts passiert ist. Altach liegt nur drei Punkte hinter dem sechsten Platz. Gibt die Mannschaft wirklich mehr her? Kirchler ist offenbar davon überzeugt.

„Jeder Trainer wird hinterfragt. Fußball ist ein Tagesgeschäft. Das ist nicht nur in Altach so. Wenn man in drei Spielen nur einen Punkt holt, muss man intern eine Analyse machen. Vielleicht muss die Brandrede wieder her, dass man wieder einen Doppelsieg macht“. Mit diesen Worten zählte Kirchler Sonntag nach dem 0:2 in Hartberg im „Sky“-Interview Standfest zum zweiten Mal in der Saison an. Erstmals war dies nach der 1:2-Heimniederlage gegen WSG Tirol zum Start passiert, die auf das  blamable Cup.k.o. in Wien beim Regionalligaklub Donaufeld gefolgt war. Damals durfte Standfest noch bleiben, es folgte ein 2:1 beim LASK und der bisher einzige Heimsieg, das 2.0 gegen Wolfsberg. Danach gab es zweimal ein 1:1 (daheim gegen die Wiener Austria und beim GAK), daheim das 0:1 gegen Bau Wei0 Linz und das 0:2 in Hartberg, nach dem Standfest meinte: „Wir müssen offensiv zulegen, es heißt weiterarbeiten!“ Aber ncht mehr für ihn. Im Juli 2023 hatte er den Job angetreten, zuvor war er Assistent von Klaus Schmidt, der es vorzog, Co-Trainer von Adi Htter beim AS Monaco als Chef in Altach zu sein. Eine wiese Entscheidung.

Standfest kam in 42 Spielen auf einen Punktschnitt von 1,10. Zugegeben etwas wenig. Aber wäre wirklich viel mehr möglich? Letzte Saison gelang erst in der vorletzten Runde der Qualifikationsgruppe die Rettung. Im Sommer holte Kirchler acht Neue. Offenbar glaubte er die Mannschaft damit verstärkt zu haben. Zu Recht? Einige Neue waren verletzt oder standen bei ihren Klubs eher am Abstellgleis. Etwa Dijon Kameri oder Oliver Strunz. Kirchler sieht es anders. Sky-Experte Marc Janko hatte Sonntag vielsagend zur Erwartungshaltung bei Altach gemeint: „Die Enttäuschung ist eine Tochter der Erwartung. Bitte cool bleiben alle!“

Längle und Kirchler blieben nicht cool. Interimistisch wird am Sonntag gegen Rapid Louis Ngwat-Mahop Trainer sein. Der 37jlhrige beendete als Stürmer seine Karriere in Altach, begann vor vier Jahren seine Trainerkarriere im Nachwuchs, betreute zuletzt die Altach Juniors, war zweiter Assistent von Standfest. Ngwat-Mahop fehlt die UEFA-Pro-Lizenz, um Chef zu werden.

Foto: ÖFBL/Daniel Kreßler.

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