Am Ostersonntag hat Valentino Lazaro mit Hertha BSC Berlin im Olympiastadion gegen Fast-Absteiger Hannover die Chance, die Talfahrt im Frühjahr etwas zu stoppen. In zwölf Spielen nur drei Siege zwei Unentschieden aber sieben Niederlagen. Zuletzt fünf am Stück nach dem 2:1 gegen Mainz am 2.März. Hertha stürzte von Platz acht zu Beginn der Rückrunde auf Rang elf ab. Drei Punkte Rückstand auf Adi Hütters Eintracht Frankfurt wuchsen auf 15. Nicht der erste Einbruch des Hauptstadtklubs im Frühjahr in den letzten Jahren. Daher planen die Berliner die nächste Saison ohne ihren 43jährigen ungarischen Trainer Pal Dardai. Aber eigentlich muss man auch die Spieler in die Pflicht nehmen. Darunter Lazaro, der nach der letzten Heimniederlage gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf einigen Mitspielern öffentlich vorgeworfen hatte, sich nicht mehr den Arsch aufzureißen. Tut er das?
Dennoch zeichnet sich ab, dass Herthas Tief einigen Spielern vielleicht die Chance bietet, es sich mit einem Transfer zu verbessern. Etwa Lazaro, der vor zwei Jahren um sieben Millionen Euro von Österreichs Meister Red Bull Salzburg kam. „Hertha droht Star-Flucht“, titelte „SportBild“ vergangene Woche, berichtete von Anfragen aus Italien von Vizemeister Napoli und beiden Mailänder Klubs, vom Dritten Inter und Vierten Milan für Lazaro. Bezeichnete ihn auch als Kandidat für die deutschen Top sechs. Herthas Bereitschaft zu Verhandlungen soll bei einer Ablöse von 20 Millionen Euro beginnen. Denn Lazaros Vertrag läuft bis 2021.
Lazaro gilt als Allrounder, der auf der rechten Flanke alle Positionen übernehmen kann. Letzte Saison lobte ihn Dardai als Künstler, der das Arbeiten gelernt hat. Aber im Frühjahr passten auch beim gebürtigen Grazer die Leistungen nicht mehr so. Was auch in Österreichs Teamdress bei der Israel-Blamage nicht zu übersehen war. Lazaros Berater Max Hagmayr vergangene Woche in Marokko und Katar unterwegs, läßt sich nichts entlocken. Aber er war in den letzten Monaten sine Hauptbeschäftigung, in Sachen Lazaro unterwegs zu sein. Quer durch Europa, um für Lazaro den bisher besten Vertrag seiner Karriere herauszuholen. Das gehört zu seinen „Pflichten“. Der Linzer ist auch bekannt dafür, Medien mit Informationen über Angebote für seine Schützlinge zu versorgen. Nicht ohne clevere Hintergedanken. Daher bleibt abzuwarten, was vom italienischen Buhlen um Lazaro am Saisonende übrig bleibt. In fünf Runden mit Hertha BSC sowie in zwei EM-Qualifikationsspielen mit Österreich gegen Slowenien in Klagenfurt und Nordmazedonien in Skopje hat Lazaro noch die Chance, Werbung in eigener Sache zu machen.
In der zweiten Liga gab´s für die Österreicher mit Ausnahme von Philipp Zulechner und Ex-Rapidler Dominik Wydra einen gebrauchten Samstag. Zulechner traf vor der größten Kulisse, vor der er je spielte. Vor 52.000 Zuschauern in Hamburg, wo Erzgebirge Aue mit 1:1 (1:0) beim Zweiten Hamburger SV einen unerwarteten und wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt schaffte, sorgte er für das Führungstor. Christopher Trimmel und Robert Zulj verloren mit Union Berlin den dritten Platz hinter dem 1.FC Köln und dem Hamburger SV, der zwei Spiele um den Aufstieg bedeutet, an Paderborn. Der Aufsteiger gewann bei Holstein Kiel 2:1, womit die Hoffnung von Matthias Honsak, noch Rang drei zu erobern, auf ein Minimum reduziert wurden.