Fußball

Nations League erst wieder im Juni 2022 – zuvor wird 2021 noch schlimmer

Österreich erstmals ein Nations League A-Team. Der Jubel darüber blieb verhalten. Und nicht nur deshalb, weil das erste Match von Rot-Weiß-Rot in diesem Bewerb unter Europas Elite noch eineinhalb Jahre auf sich warten lässt. Erst im Juni 2022 sind wieder Termine für die Nations League frei, könnte eine der Topnationen wie Frankreich, Spanien, Belgien, Italien, Deutschland, England oder Portugal in Österreich gastieren. Zuvor gibt es im Oktober 2021, also nach der Europameisterschaft, nur das „Final Four“ der vier Gruppensieger Frankreich, Belgien, Italien und Spanien um die Nachfolge von Portugal, des Nations League-Sieger 2019. Unmittelbare Auswirkungen für den ÖFB durch den Aufstieg? Abgesehen von den finanziellen Aspekten für 2022 allein in Form des um eine deutliche sechsstellige Summe gesteigerte Startgeld für ein A-Team gibt es eine Hintertür, falls es in der Qualifikation für die Wüsten-WM 2022 die am 7. Dezember virtuell in Zürich ausgelost wird, im nächsten Jahr nicht gelingt, einen der zehn Gruppensieger zu werden oder Platz zwei zu belegen. Die zehn Zweiten kämpfen in einem Play-off mit den zwei besten Gruppensiegern der Nations League in drei Vierergruppen im Frühjahr 2022 um die letzten drei der  13 Startplätze Europas bei der  Wüsten-WM in Katar, die im November 2022 beginnt. Zukunftsmusik.

Vorerst muss man sich damit beschäftigen, dass 2021 vom engen Terminplan her noch schlimmer wird und wie man damit umgeht. Unabhängig davon, ob Österreich am 7. Dezember in eine Gruppe mit fünf oder sechs Teams kommt, stehen drei Spiele zwischen 22. und 31. März 2021 fest, ebenso nach der Europameisterschaft im September, Oktober und November. In einer Sechsergruppe sind all zwölf Termine für den Kampf um das WM-Ticket reserviert, ansonst zehn. An den zwei frei gebliebenen müssten aber Länderspiele wie in diesem Herbst gegen Griechenland oder in Luxemburg ausgetragen werden. Wegen der zentralen Vermarktung. Das bedeutet mindestens 15 Teamspiele im nächsten Jahr. Da wartet auf so manchen eine Wahnsinnsbelastung. Die man am besten  am Beispiel von David Alaba illustriert.

Bis Weihnachten warten auf ihn bei Bayern München noch drei Spiele in der Champions League und sechs Runden in der Bundesliga. Die geht bereits am 2. Jänner wieder weiter und endet am 22. Mai. Das sind 21 Partien. Dazu wartet auf ihn die Königsklasse, die Klub-WM in Katar, bei der Bayern am 8. Februar ins Semifinale einsteigen und um den sechsten Titel innerhalb weniger Monate kämpfen wird, der DFB-Pokal sowie im März drei Spiele mit Österreichs Nationalteam. Sollte Bayern wieder das Endspiel der Champions League reichen, wäre das am 29. Mai. Das erste EM-Spiel mit Österreich gegen Nordmazedonien ist am 13. Juni in Bukarest. Das ist schon ziemlich heftig. Da braucht es sicher einige Pausen. Signale, wonach die  Europameisterschaft anders als geplant in zwölf Ländern ausgetragen wird, gibt es laut ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold bisher aus der UEFA-Zentrale nicht. Eine generelle Absage kann kein Thema sein. Es geht um zu viele Milliarden.

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