Fußball

Neusiedl gegen Rapid – das sorgte einmal für Schlagzeilen

Rapids Cupeinstieg am Sonntagabend im Burgenland gegen Neusiedl/See ist mit 3000 Zuschauern schon seit zwei Wochen restlos ausverkauft. Für den Regionalligaklub so etwas wie das Spiel des Jahres, für Rapid zwischen den Qualifikationsspielen gegen Wisla Krakau angenehm, weil es keine Reisestrapazen gibt. Von Wien nach Neusiedl sind es nur  53 Kilometer, die Austria hingegen ist zwischen den Spielen gegen Ilves Tampere zum Cupauftakt in Saalfelden rund 750 Kilometer unterwegs. 8,0 ist bei tipp3 die Quote auf den Cupsieger Rapid, 15,00 auf die Austria. Einmal lieferte Neusiedl gegen Rapid sogar bundesweit Schlagzeilen. Zu Zeiten, als Neusiedl zwei Saisonen in der Bundesliga spielte. Das war zwischen 1982 und 1984. Und da wurde der 7. Mai 1983, als Neusiedl vor 6000 Zuschauern Rapid völlig unerwartet besiegte.

Denn Rapid hatte bis dahin in 22 Runden kein Match verloren, Neusiedl war Vorletzter. Vier Tage zuvor wurde Rapid mit einem 5:0-Triumph bei SSW Innsbruck am Tivoli Cupsieger. Dürfte den Titel vielleicht auf der Heimfahrt aus Tirol zu ausgiebig gefeiert haben. Denn in Neusiedl war kein Unterschied zwischen Abstiegskandidat und Tabellenführer zu merken. Antonin Panenka glich war den Pausen-Rückstand noch aus, doch dann kam die vielleicht größte Stunde in der Karriere des heute 69 jährigen Fritz Csarmann. Nach 63 Minuten wurde er eingewechselt, nur sieben später bezwang er mit seinem starken linken Fuß Herbert Feurer zum 2:1. Das war die Entscheidung, in letzter Minute bekam der frustrierte Hans Krankl für ein Foul die gelbe Karte. Es war eines der drei Tore von Csarmann in 31 Bundesligaspielen. Rapid schaffte damals trotz der Blamage und des Ausfalls von Krankl im Finish der Saison in der ersten Saison unter Otto Baric das Double, Neusiedl stieg nicht ab.

Csarmann hatte nach seiner aktiven Karriere auch noch einiges mit Grün-Weiß zu tun: Weil er rund 30 Jahre für Adidas in Wien arbeitete, Rapid damals in Dressen der Marke mit den drei Streifen spielte. Zum „Hobby“ war Csarmann Trainer bei unterklassigen Klubs (Bild) und für die Torfrauen im Leistungszentrum des Wiener Verbands zuständig. Sonntag wird er im Anschluss an die ORF-Liveübertragung aus Neusiedl die zweite Runde im Uniqa-Cup auslosen.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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