Fußball

Nicht nur Schiedsrichter Gishamer war schuld an Rapids Unglück

Schlimme vier Tage für Rapid: Donnerstag das selbst verschuldete k.o in der Conference League durch die 1:4-Heimpleite gegen Djurgarden, Sonntag das 1:5 (1:1)-Debakel beim Wolfsberger AC, nach dem das von Sportchef Markus Katzer ausgerufene Ziel, Platz drei, nicht mehr zu erreichen sein wird. Auf den hat Rapid sieben Punkte Rückstand, auf Tabellenführer Sturm Graz 13. Und das trotz Punkteteilung! Sonntag gab es einen Grund für die zweite Niederlage gegen die Kärntner in drei Spielen: Der schlimme Fehler vom Salzburger Schiedsrichter Sebastian Gishamer  , der das Match entschied. Nach 27 Minuten, zwei Minuten nach Rapids Ausgleich, zeigte er Torhüter Niklas Hedl eine völlig falsche Karte. Wahnsinn, dass VAR Manuel Schüttengruber nicht eingriff, weil er keine schwere Fehlentscheidung sah. Das war aber Gishamers Eindruck von der Torchancenverhinderung Helds bei einem Zusammenprall mit Thierno Ballo. Das gab er nachher im Sky-Interview nach Ansicht der TV-Bilder zu: „Ich tue mir jetzt schwer zu sagen, dass da irgendwo ein Vergehen war. Es war keine richtige Entscheidung“ Das Geständnis ehrt zwar Schüttengruber, hilft Rapdi und Hedl aber nicht weiter. Wenn der Senat eins korrekt ist, darf er Rapids Goalie für das nöchste piel am Mittwich  bei Blau Weiß Linz nicht sperren. Hedl, dessen Ersatz Paul Gartner keines der vier Tore verschuldete, war ohnehin vor wenigen Wochen bereits in „Opfer“, als er nach dem verlorenen Derby gegen Austria für ein Spiel gesperrt wurde, ohne dass er die rote Karte sah. Da wollt der Senat eine unsportliche Geste erkannt haben.

Das „pikante“ an der Situation war, dass Rapid zuvor den Ausgleich nach dem schnellen Rückstand VAR Schüttengruber zu verdanken hatte. Denn Gishamer sah das Hands von Wolfsbergs Innenverteidiger  Nicolas Wimmer nicht, erst der VAR wies ihn darauf hin. Daher gab es Elfmeter, den Dion Beljo verwertete. Zwei Minuten die falsche rote Karte. Die Situation entstand allerdings aus Schuld von Innenverteidiger Ange Ahoussou, einer der fünf Neuen gegenüber der Pleite gegen Djurgarden. Ahoussou verlor an der Mittellinie den Ball an Ballo, Hedl lief in Richtung Bello, der den Ball nicht traf, Hedl streifte ihn. Rote Karte war das definitiv keine. Es war die sechste gegen Rapid in dieser Saison.

Mamadou Sangare, der Rotsünder gegen Djurgarden, durfte beginnen. Er wirkte aber irgend unkonzentriert, so als wäre er nicht ganz bei der Sache. Zur Pause ersetzte ihn Romeo Amane. Dem musste man Mitschuld an Wolfsburgs 2:1-Führung nach 62 Minuten geben: Weil er Zukic vor dem Strafraum nicht attackierte, ihn schießen ließ. Das war das zweite Tor von Dejan Zukic, insgesamt sein zehntes. Ab der 73. Minute schlugen noch Wolfsberg Joker dreimal zu: Zunächst Emanuel Agyemang, in den lezten fünf Minuten zweimal Erik Kojzek. Damit erzielte Wolfsberg in dieser Saison schon 18 Jokertore, hat nur noch einen Punkt Rückstand auf Platz drei. Das spricht für die Arbeit von Trainer Didi Kühbauer. Verlierer Klauß hatte Mitleid mit seinen Spielern: „Wie ich merkt, dass sie wollten, aber nichts mehr ging. Eine Folge dessen, was uns Donnerstag widerfahren ist. Am Ende geht es auch mir nicht gut!“ Mittwoch sitzt er in Linz gegen Blau Weiß auf der Tribüne. Denn nach Rot für Hedl sagte er Gishamer deutlich seine Meinung und bekam die fünfte gelbe Karte.

Auch wenn der Schiedsrichter in Wolfsberg zu Rapids Untergang einen wesentlichen Beitrag leistete: Wenn Rapid sich nicht für den Europacup qualifiziert, wird Klauß nicht zu halten sein. Bevor Diskussionen um Sportchef Markus Katzer beginnen, „opfert“ er lieber den von ihm ausgesuchten Trainer. Abzuwarten, ob es nicht eine überfällige Reaktion aus dem Präsidium oder von Geschäftsführer Steffen Hofmann geben wird.

 

Foto: Sky Sport Austria.

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