Fußball

Nimmt Salzburg den dritten Warnschuss ernst?

Am 21. November 1:3 daheim gegen Sturm Graz national als erste Niederlage der Saison, vor zwei Runden 0:1 in der Südstadt beim Letzten Admira, Sonntag nach dem 2:1 im Spitzenspiel gegen den LASK daheim 2:3 (0:0) im Duell der  Europa League-Fighter gegen Wolfsburg, die erste  Niederlage gegen die Kärntner im 17. Heimspiel, dem letzten Auftritt von Dominik Szoboszlai. Das war bereits der dritte Warnschuss für Red Bull Salzburg in dieser Bundesligasaison. Wird der ernst genommen? Mergim Berisha, der in letzter Minute die Chance zum 3:3 ausglich, sagte trotzig: „Wir sind und bleiben die beste Mannschaft Österreichs!“  Trainer Jesse Marsch, in seiner Coaching Zone merkbar verärgert, sah es etwas differenzierter: „Die Leistung war nicht schlecht, aber Wolfsberg war sehr gut. Wir müssen im neuen Jahr mehr kämpfen, besser spielen!“ Er hat die Zeichen offenbar erkannt, die im „Sky“-Studio Alfred Tatar ganz klar ansprach: „So wie es aussieht, wird der Weg zur Titelverteidigung diesmal keine g´mahte Wiesn!“

Wolfsberg war bis zur Pause in Salzburg besser. Als der Meister nach der Pause Fahrt aufnahm, folgt die kalte Dusche. Wolfsberg ging innerhalb von 68 Sekunden durch einen Doppelschlag von Ex-Admira-Verteidiger Jonathan Scherzer (Bild oben), dem sein erstes Tor in der Bundesliga gelang, und Dejan Joveljic in Führung. Salzburg glich innerhalb von fünf Minuten durch Berisha und Patson Daka nach dem letzten Assist von Szoboszlai im Salzburg-Dress zwar aus, aber das letzte Wort hatte Wolfsberg. Nach Pass von Kapitän Michael Liendl durch den eingewechselten Israeli Eliel Peretz. Womit alle drei Tore auf das Konto von Sommer-Neuerwerbungen gingen. Liendl sprach von der Krönung eines „richtig, richtig guten halben Jahres“, Trainer Ferdinand Feldhofer konstatierte freudestrahlend, dass Wolfsberg zum zweiten Mal in diesem Jahr Geschichte geschrieben hat. Erster Aufstieg in die k.o.-Phase der Europa League, erster Sieg in Salzburg gewonnen. Vier Tage vor Weihnachten gelang damit auf Kosten von St. Pölten der Sprung auf Platz sechs und in die Meisterrunde. Von seinen 16 Punkten gewann Wolfsberg zwölf (!) auswärts.

Salzburg schoss zwar mit 39 Toren 17 mehr als Sturm Graz,  zwölf mehr als der LASK, kassierte aber zu viele. Zehn mehr als die Grazer, die Mannschaft mit nur einer Niederlage, fünf mehr als der LASK. Es passt also etwas im Defensivverhalten nicht. Zum zweiten Mal bekam Salzburg daheim drei Tore. Auch im Abwehrzentrum bei Andre Ramalho und Max Wöber stimmte es nicht. Zwei der drei Tore kassierte Salzburg durch die Mitte, darunter auch das entscheidende. Der LASK nahm in der Wiener Generali-Arena nach dem ersten Ärger über den vergebenen Elfmeter den verpassten Sprung auf Platz eins als Auftrag für das neue Jahr, wie es Trainer Dominik Thalhammer ausdrückte. Kapitän Gernot Trainer sah es ähnlich: „Vielleicht ist es für uns sogar besser, in Lauerstellung zu sein!“ Jedenfalls bewiesen die Linzer, einen so starken Kader zu haben, dass Ausfälle nicht gleich den großen Qualitätsverlust bedeuten. Sonntag fehlten vom Stammpersonal Petar Filipovic, James Holland, Andreas Gruber und Husein Balic. Marko Raguz spielt schon seit Anfang November nicht mehr, wird diese Saison nach der Kreuzbandoperation voraussichtlich kein Thema mehr sein.

Foto: Red Bull Salzburg.

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