Fußball

„Notnagel“ Dragovic im Team der Runde

Seit der Holländer Peter Bosz Trainer in Leverkusen ist, spielt Aleksandar Dragovic nur im Abwehrzentrum, wenn entweder Sven Bender oder Jonathan Tah ausfällt. Das Duo hat bei Bosz Vorrang, da kann passieren, was will. Aber Dragovic hat die „Notnagelrolle“ angenommen,zeigt immer, dass man sich auf ihn verlassen kann, wenn er gebraucht wird. Damit ist er nicht zufrieden, weil er auch an seinen Platz in Österreichs Nationalteam denkt, aber den Frust darüber zu zeigen, bringt auch nichts. Nur wenn er aus der Chefetage hört, sprich von Sportvorstand Rudi Völler und Sportchef Simon Rolfes hört, wie wichtig er sei, dann reagiert er zumindest leicht gereizt. Samstag war es beim 2:0 gegen Freiburg wieder einmal so weit, dass Dragovic gebraucht wurde: Nach 22 Minuten ging Bender blutüberströmt vom Platz. Loch im Kopf nach einem Luftduell. Bender traf es nicht zum ersten Mal am Kopf: Bereits viermal das Nasenbein gebrochen, nach einem Kieferbruch mussten ihm zwei Platten eingesetzt werden, dazu eine Augapfelprellung.

Dragovic kam sah, spielte ohne Fehl und Tadel. So gut, dass er bei „Bild am Sonntag“ erstmals in dieser Saison im Team der Runde aufschien. Gemeinsam mit seinem „Partner“ Tah. Leverkusen gewann fünf der sieben Partien der Rückrunde, liegt  auf einem Europacupplatz. Nur Bayern München war bisher besser. Der nächste Gegner heißt Hannover. Dort lernte Dragovic-Landsmann Kevin Wimmer die Kehrseite der Medaille kennen. Nach dem  1:5 (0:3)-Debakel beim VfB Stuttgart, bei dem drei Tore nach Eckbällen kassiert wurden, kanzelte der neue Trainer Thomas Doll seine Verlierer ab: „Jeder sollte sich schämen. Wir treten auf wie Samariter.“ Hannovers Abstand zum Relegationslatz beträgt schon fünf Punkte, zum rettenden Ufer sieben. Sieht sehr nach Abstieg aus. Nach Aufstieg sieht es für die Köln-Österreicher Florian Kainz und Louis Schaub aus: Platz eins wurde mit einem 2:1-Arbeitssieg in Ingolstadt verteidigt. Damit gelangen in der englischen Woche drei Siege. Kainz spielte durch, Schaub kommt nach Verletzung und Grippe vorerst nur im Finish als Joker zum Zug.

Nicht nach Wunsch läuft es in Spanien für Max Wöber beim FC Sevilla: In der La Liga seit seinem Debüt beim 5:0 gegen Levante kein Sieg in fünf Runden. Samstag gab es sogar eine 1:2 (0:1)-Pleite beim Letzten Huesca. Wöber wurde nach 62.Minute für den Dänen Simon Kjaer eingewechselt, mit ihm fiel der sppte Ausgleich zum 1:1. Das vermeintliche 2:1 in letzter Minute durch Munir zählte nach Videobeweis zu Recht wegen Abseits nicht, in der 97. Minute fiel das Siegestor für Huesca. Damit ist Sevillas nur noch Sechster. Auf den Champions League-Platz fehlen zwölf Runden vor Schluss fünf Punkte.

Foto: Bayer Leverkusen Media.

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