Fußball

Auch den LASK wird das Salzburg-Schicksal ereilen

Meister Red Bull Salzburg hat seit Jahren gelernt, mit Transfergerüchten zu leben und deshalb nicht nervös zu werden. Nur letzte Woche, als die fasche Meldung aufkam, wonach Xaver Schlagers Wechsel nach Leipzig praktisch schon in trockenen Tüchern ist, fielen die Dementis schärfer als gewohnt aus. Seit Sonntag Abend gibt es ein neues Gerücht. Wieder einmal um den erfolgreichen Trainer: Marco Rose soll Favorit auf den Job bei Schalke 04 sein, im Juni den Traditionsklub übernehmen. Bis dahin ist einer, der von Juni bis Oktober 2016 Trainer bei Rapid war, als Interimslösung geplant: Der 50jährige Mike Büskens, einer von Schalkes Eurofighter-Helden beim UEFA-Cup-Sieg 1997. Rose kommentiert alles gewohnt unaufgeregt: „Jedes Gerücht ist auch ein Stück weit Anerkennung für die in Salzburg geleistete Arbeit.“

Das Salzburg-Schicksal wird jetzt auch den ersten Verfolger des Meisters, den LASK, ereilen. Der seine Stellung als Nummer zwei in Österreich mit dem 3:0 in Graz gegen Sturm eindrucksvoll unterstrich. Auch die Linzer werden einige Leistungsträger nicht halten können. Das weiß der mit den Regeln der Szene bestens vertraute Mastermind Jürgen Werner, der Montag Abend bei“Talk und Tore“ von Sky auch die Beweggründe, seine Anteile an der von ihm zu einem der Marktleader gepushten Agentur „Stars & Friends“ zu verkaufen, erklärte. Einer der „Stars & Friends“-Klienten wird schon im Sommer nicht zu halten sein: Joao Victor (Bild oben), der 24jährige brasilianische Stürmer, von dem Sky-Kommentator Afred Tatar Sonntag als „Goldaktie“ schwärmte. In Graz traf Joao Victor einmal, legte ein Tor auf, kam noch zu drei dicken Chancen. Neun Tore und drei Assists sind die Saisonbilanz für Joao Victor, dessen Marktwert laut transfermarkt derzeit bei zwei Millionen Euro liegt, dessen Vertrag „nur“ bis 2020 läuft. Joao Victor kostete praktisch nur „Heidelbeeren“, als ihn der LASK vor eineinhalb Jahren als „Dopingsünder“ aus der zweien Liga von Kapfenberg holte.

Auch in Linz weiß man, dass die Bundesliga eine Ausbildungsliga ist. Und nicht nur Joao Victor schon in den Notizbüchern von Klubs aus besseren Ligen steht: Im Winter interessierte sich bereit  der Schweizer Meister Young Boys Bern für den 22jährigen Linksverteidiger Max Ullmann, dessen Vertrag bis 2021 läuft. Marktwert derzeit: 1,5 Millionen Euro.  Der 25jährige athletische Thomas Goiginger, der einen Vertrag bis 2022 hat, fiel schon Scouts von englischen Klubs auf. Der gebürtige Salzburger, der den gleich hohen Marktwert wie Joao Victor hat, ist einereits physisch stark genug, um auch auf der Insel bestehen zu können, anderseits unberechenbar. Er traf in der Saison nur viermal, kam aber auf neun Assists. Wurde ebenso wie Joao Victor günstig aus der zweiten Liga geholt, von Lokalrivalen Bau Weiß Linz.

Ein Geheimtyp ist der Kapitän und Abwehrchef. Gernot Trauner, vertraglich bis 2023 an den LASK gebunden, sieht viel älter aus als er derzeit ist Die Entwicklung des 26jährigen, der 2017 von Ried kam, ist fast sensationell. Er fällt nicht nur auf, weil er den Laden voll im Griff hat, die Mannschaft immer nach vorne treibt. Trauner ist auch der einzige in der Liga, der mit einem Nasenpflaster spielt.

Foto: © LASK Linz Media .

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