Fußball

Nur ein Wunder wird für Sturm und Salzburg nicht reichen

Nach jeweils drei Niederlagen in der ersten drei Runden der Champions League-Ligaphase müssten sowohl Meister Sturm Graz und Vizemeister FC Salzburg zu punkten beginnen, um noch eine Mini-Chance auf einen Platz unter den ersten 24 und die Qualifikation für das Achtelfinale zu haben. Aber es wäre ein Wunder, sollten dies dem 32. Sturm Dienstagabend beim Elften, Borussia Dortmund, gelingen. Gleiches gilt für den 34. Salzburg Mittwoch im de Kuip von Rotterdam beim 16., Feyenoord. Außer Diskussion steht, dass nur ein Wunder in den ausstehenden fünf Partien nicht reichen wird, um weiterzukommen. Es braucht mehrere. Die letzten vier Gegner sind aber nicht ohne: bei Sturm das spanische Überraschungsteam Girona in Klagenfurt, in Frankreich Lille, der Bezwinger von Real und Atletico Madrid, in Bergamo Europa League-Sieger Atalanta und am 29. Jänner im Wörtherseestadion RB Leipzig, derzeit wie die österreichischen Klubs ohne Punkt. Salzburgs Aufgaben sind noch schwerer: Auswärts der deutsche Meister Leverkusen, dann daheim Paris St. Germain, im Jänner zunächst Titelverteidiger Real Madrid im Bernabeu-Stadion, danach Atletico Madrid. Nach dem verpatzten Auftakt wäre es eigentlich keine Überraschung, sollten sowohl Sturm als auch Salzburg punktlos bleiben.

Sturm trifft erstmals in der Champions League auf eine deutsche Mannschaft, hat bisher nie vor so einer großen Kulisse gespielt wie in Dortmund. Der Iduna-Park ist mit 81.365 Zuschauern ausverkauft, die gelbe Wand, die 100 Meter breite und 40 Meter hohe Südtribüne mit 25.000 Plätzen (Bild) beeindruckt besonders. Sturm wird von 4000 Fans aus der Heimat begleitet. So viele, wie zuvor noch nie. Trotz der langen Ausfallliste bei Dortmund, auf der unter anderem Stammtorhüter Gregor Kobel und der Ex-Salzburger Karim Adeyemi stehen, ist Sturm klarer Außenseiter. Dortmund Niederlagen, die zu einer Krise und zum Druck auf Trainer Nuri Sahin führten, passierten alle auswärts, daheim gab es keine. Schottlands Meister Celtic Glasgow wurde mit 7:1 aus dem Stadion geschossen. Sturm muss sich war anziehen. Nicht wegen der zu Spielbeginn prophezeiten Temperaturen  – nur sechs Grad. Dortmunds Kader hat einen Marktwert von 462 Millionen, um 393,1 Millionen höher als der von Sturm. Der von Dortmunds drei Stürmern macht alleine 105 Millionen aus: 40 Millionen für Torjäger Serhou Guirassy, 35 für den 20 jährigen Engländer Jamie Gittens, 30 für Max Beier, der im Sommer um 28,5 Millionen von Hoffenheim gekauft wurde.

Marcel Sabitzer, letzten Samstag bei Dortmunds  2:1 gegen RB Leipzig mit Wadenverletzung nach 67 Minuten verletzt ausgeschieden, meldete sich Montag fit: „Ich werde auf die Zähne beißen!“ Sabitzer ist in Graz aufgewachsen, spielte im Nachwuchs beim GAK, ist bekennender Fan der „Roten“, gibt zu, it Sturm wenig am Hut zu haben: „Unsere Mission heißt Sieg!“ Live dabei wird als Sky-Experte und Co-Kommentator der ehemalige Dortmund-Trainer aus Wien Peter Stöger sein. Er übernahm die Borussia im Dezember 2017 auf Rang neun und übergab sie am Saisonende als Vierter, auf einem Champions League-Platz.

Dienstag kämpft auch Christoph Baumgartner mit Leipzig in Glasgow gegen Celtic um den ersten Punkt, Kevin Wimmer Schlusslicht Slovan Bratislava gegen Salzburg-Bezwinger Dinamo Zagreb. wegen eines Muskelfaserrisses im Obeerschenkel. Ein Österreicher-Treffen gibt´s in Bologna: zwischen Teamverteidiger Stefan Posch und den Monaco-Trainern Adi Hütter, Christian Peintinger und Klaus Schmidt. Emotional wird die Rückkehr von Leverkusen-Trainer Xavi Alonso mit Leverkusen zum Schlager gegen Liverpool an die Anfield Road: Der Spanier war von 2004 bis 2009 Spieler bei Liverpool, gewann 2005 die Champions League.

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Foto: Borussia Dortmund.

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