Auch im dritten Anlauf gelang der Wiener Austria kein Sieg gegen Aufsteiger Austria Lustenau. Vom Resultat her bedeutete das 1:1 (0:1) im mit 4335 Zuschauern ausverkauften Lustenauer Reichshofsstadion einen „Fortschritt“ gegenüber dem 0:1 im Grunddurchgang vor drei Monaten. Aber nicht von der Leistung. Daher sprach selbst Austrias Trainer Michael Wimmer nur von einer 50/50-Ausgangslage für das Rückspiel am Sonntag in der Generali-Arena. Trotz des zu erwartenden Rückhalts von mehr als 10.000 violetten Fans: „Sie werden uns peitschen. Ich hoffe, dass wir uns peitschen lassen. Wir brauchen mehr Tiefgang, mehr Aktionen der Spieler und eine bessere Besetzung im Strafraum. Es war zu wenig!“
Lustenaus Torjäger Lukas Fridrikas stellte mit seinem Führungstreffer nach 17 Minuten, im direkten Tor-Duell gegen seinen Vorgänger im violetten Dress, Haris Tabakovic schon auf 4:0. Der Schweizer traf noch nicht gegen seinen Ex-Klub, ging aktuell im vierten Spiel hintereinander leer aus. Beim Austria-Ausgleich kurz nach der Pause war Glück dabei. Denn der Schuss von Manfred Fischer wäre nicht ins Tor gegangen, hätte ihn nicht Lustenaus Verteidiger Jean Hugonet in seinem letzten Heimspiel vor dem Wechsel zum deutschen Zweitligisten Magdeburg abgefälscht. Dadurch kam mehr Energie ins Austria-Spiel. Zudem wirkte Lustenau etwas müde. Kein Wunder bei zwei Tagen weniger Pause als ihr Gegner. Dennoch kam die Austria zu keinen klaren Chancen. Den Matchball hatte Lustenaus Joker Nemanja Motika, der an Austrias Tormann Christian Früchtl (Bild) scheiterte. Bei dem Sportchef Manuel Ortlechner vor Anpfiff im „Sky“-Interview ein neues Thema aufmachte: „Seine Zukunft ist noch völlig offen!“ Trotz Vertrag bei Austria bis 2025.
Anders als Wimmer zeigte sich Lustenaus Trainer Markus Mader absolut zufrieden: „Der Matchplan ging über 90 Minuten zu hundert Prozent auf, weil ich nicht viele Torchancen der Austria sah.“ Daher stimmte ihn die Ausgangslage für Sonntag zuversichtlich: „Jetzt ist es immer noch ein offenes Spiel. Ich sehe Chancen, unseren großen Traum zu verwirklichen. Die Austria wird nach dieser Leistung ein bisschen mehr Respekt vor uns haben. Es ist noch ein weiter Weg.“ Es gilt auch vor dem Rückspiel: Lustenau kann nur gewinnen, die Austria nur verlieren.
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