Fußball

Ohne Jantscher stehen für Sturm Graz fünf Millionen auf dem Spiel!

Fünf Stunden Live-Fußball Dienstag Abend in ORF 1. Zunächst aus Maltas Hauptstadt La Valletta, dann aus Graz. Wenn Wolfsberg auf Kunstrasen gegen Gzira nach der Klagenfurter Nullnummer gegen das blamable Ausscheiden, das erste einer österreichischen Mannschaft gegen eine von der Mittelmeerinsel, kämpft. Und es danach für Sturm Graz gegen Dynamo Kiew nach dem 0:1 in Lodz um den Aufstieg ins Play Off der Champions League geht.  Für Wolfsberg wäre mit einem Sieg von Gzira für diese Saison das Kapitel Europacup beendet, noch ehe es richtig begonnen hat. Anders sieht es bei Sturm Graz aus. Falls die Hürde Kiew nicht genommen werden kann, dann geht es auf jeden Fall in der Gruppenphase der Europa League weiter. Das macht der Ausschluss der russischen Klubs aus der Europacupbewerben möglich. Aber es ist nicht egal, ob Sturm ins Play-off gegen Benfica Lissabon kommt oder nicht: Der Unterschied sind genau fünf Millionen Euro.  So viel bekommen die Verlierer der Play-off-Partien als „Trostpflaster“. Das ist für Sturm-Verhältnisse schon ein immenser Betrag. Schafft Sturm es nicht, den Ukraine-Meister zu bezwingen, dann bleiben „nur“ 3,7 Millionen. Das ist das Startgeld für die Gruppenphase der Europa League.

Aufstieg gegen Kiew und Ausscheiden gegen Benfica würden zusammen 8,7 Millionen bringen, das ist eine Summe zwischen einem Drittel und der Hälfte des Jahresbudgets von Sturm. Das durch einen sportlichen Erfolg zu schaffen, wäre ein Megaerfolg. Ein noch viel größerer, wenn auch noch ein „Wunder“ gegen Benfica gelingen sollte. Dann wäre Sturm in der Gruppenphase der Champions League, in der es 15,25 Millionen Startgeld gibt und in den sechs Spielen für jeden Punkt 900.000 Euro. Aber zum vierten Mal in der Königsklasse dabei zu sein, erstmals seit 2000/01, bleibt vorerst eine „Traumwelt“, Sturm denkt nur an Dynamo Kiew und ist damit gut beraten.  Denn es braucht zumindest eine ähnlich herausragende Leistung wie beim 2:0 gegen Red Bull Salzburg, um weiterhin englische Wochen zu haben und nicht eine internationale Pause bis zum ersten Gruppenspiel im September.  Und wenn man ehrlich ist, spricht fast mehr für Dynamo Kiew als für Sturm: Den Grazern fehlt weiterhin mit dem verletzten Jakob Jantscher eine Stütze. Er wäre auch wegen seiner gefährlichen Standards wichtig gewesen. Zudem braucht es einen besseren Rasmus Höjlund (Bild oben) als beim Hinspiel, als der Däne die ersten zwei Chancen im Spiel nicht nützte: „Wir brauchen ein scharfes Pressing“, wusste Trainer Christian Ilzer.  Mehr als 12.000 Fans werden in der  Merkur-Arena versuchen, Sturm zu pushen. Das Spiel leitet der slowakische Schiedsrchter Ivan Kruzliak.

Bei Wolfsberg sind alle überzeugt, an Gzira nicht zu scheitern. Dazu gehört nach dem Hinspiel und der 1:5-Heimpleite gegen den LASK schon viel Selbstvertrauen, das fast an Überschätzung grenzt. Gzira lag im Heimspiel der zweiten Qualifikationsrunde gegen Radnicki Nis aus Serbien zur Pause 0:1 zurück, ehe der 31 jährige Brasilianer Maxwell Samurai mit einem Doppelpack für die 2:1-Führung. Die Serben glichen erst in der 92. Minute aus. Wolfsberg muss gewinnen oder das Elfmeterschießen nach einem Unentschieden für sich entscheiden. Trainer Robin Dutt kündigte an, zu Beginn anderen Spielern als gegen den LASK das Vertrauen zu schenken: „Wir brauchen kreativere und intelligentere Laufwege als in Klagenfurt!“ Steigt Sturm auf, wäre der norwegische Tabellenführer Molde der Play Off-Gegner.

Foto: Gepa/Admiral.

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