Fußball

Pause bis 2021 ist ein Vorschlag für die Amateurligen

Bisher drehen sich alle Diskussionen und Überlegungen, wann und wie es in Österreichs Fußball zu Corona-Zeiten weiter gehen kann, vermehrt und vorwiegend um Bundesliga und  zweite Liga. Da ist die Anlehnung an die drei Varianten (Start Mitte Mai, Anfang oder Ende Juni) eines neuen europaweit geltenden UEFA-Kalenders, um die Saison zu Ende spielen zu können ebenso ein Thema wie die Lockerung der Lizenzbestimmungen für die Zwölferliga angesichts der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Probleme. Bis Anfang Juli müssen die Klubs selbst für die Liquidität sorgen, erst dann kommt Geld vom Staat im Zuge des Kurzarbeit-Modells. Es gibt Fans, die wollen ihren Vereine in den schweren Zeiten mit Spenden unterstützen. Die Austria gibt ihren Anhängern die Möglichkeit dazu mit einer neuen Idee, mit einem virtuellen Fan-Buffet (Bild oben). Bei dem kann man via Internet Burgers, Käsekrainer, Bier, Kaffee etc. bestellen, die Einzahlung gilt als Spende.

Auf eine andere Idee, die über Kurzarbeit und Homeoffice hinaus geht, kam Zweitligist Wacker Innsbruck. Seit Freitag handelt man so, als wäre die Saison bereits für beendet erklärt, als kämen es die ausstehenden vier Heim-und elf Auswärtsspiele nicht mehr zur Austragung. Die Profimannschaft darf sich allerdings nicht daran halten, sondern muss ihr Heimtraining absolvieren. Präsident Gerhard Stocker bezeichnete dies als präventive Vorbereitung auf den schlimmsten Fall, der Saisonabbruch heißt: „Wir schließen, damit es schnell wieder auf(wärts) geht“, versicherte er in einer Aussendung des Tiroler Traditionsklubs.

Nicht in den Bereich der Ligazentrale, die aktuell für 28 Klubs zuständig ist,  fällt der viel größere Bereich darunter, der Amateurfußball von den Regionalligen abwärts. Da ist der Verband gefordert, Modelle für Maßnahmen angesichts der prekären Situation für die kleineren Klubs zu entwickeln. Und sicher Sportminister Werner Kogler entsprechend seiner Ankündigung, dass es ihm in erster Linie um Hilfe für die kleineren Vereine geht. Das sind über tausend. Auch für die sprach Burgenlands Ex-Landeshauptmann Hans Niessl, als er Samstag als Chef der Bundesportorganisation von Kogler ein sofortiges Hilfspaket in Höhe von 100 Millionen Euro forderte.

Die Präsidenten der Landesverbände haben telefonisch bereits darüber konferiert, was man im Amateurbereich tun müsste oder könnte. Nicht in der ÖFB-Zentrale, sondern im Süden Österreichs entstand ein Modell, das auf den ersten Blick absurd ausschaut, aber dem man auch etwas abgewinnen kann. Nämlich, in diesem Jahr ab den Regionalligen keine Meisterschaft mehr zu spielen, die im Herbst 2019 begonnenen erst im Frühjahr 2021 fortzusetzen. Eine praktisch einjährige Pause klingt schrecklich, wäre es im Prinzip auch. Aber hinter diesem Vorschlag stecken durchaus vernünftige Überlegungen. Einerseits würde es die Amateure mit ziemlicher Sicherheit terminlich überfordern, die ausstehenden Spiele ab Mai ähnlich durchzupeitschen wie die Profis. Andererseits würden sich die Klubs ab Juni einige Fixkosten ersparen, worum es in erster Linie geht. Der Weisheit letzter Schluss kann derzeit kein Modell für die Amateure sein, aber nachzudenken über die Pause bis 2021 könnte sich lohnen. Auch wenn  die für die Absteiger aus der zweiten Liga irgendwie den Fall ins Bodenlose bedeuten würde. Auch die drei Regionalligisten, die um eine Lizenz für die zweite Liga ansuchten (Rapid II, die Amateure von Sturm Graz sowie Hertha Wels) werden diesem Vorschlag nichts abgewinnen können. Eine gute Lösung für die Amateure zu finden wird die schwierigere Aufgabe bedeuten als für die obersten zwei Ligen.

Foto: FK Austria.

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