Erfolgreiche Tage für Patrick Pentz: Eine Woche vor Ostern das Comeback im Tor von Österreichs Team, das fünfte Länderspiel des 27 jährigen beim 2:0 in der Slowakei. Am Ostersonntag sein erster Sieg mit Bröndby in seinem dritten Kopenhagen-Derby „auswärts“ beim Titelverteidiger FC Kopenhagen, den Achtelfinalisten der Champions League. Im Grunddurchgang verlor Bröndby zuerst 2:3, dann gab es zur Mittagszeit, nach dem Anpfiff um 12 Uhr ein 0:0, im ersten Spiel der Meisterrunde siegte Bröndby durch ein Tor des holländischen Abwehrspielers Sean Klaiber in der 94. Minute 2:1 (1:0). In Wien war Pentz in zwölf Derbys zwischen 2016 und 2022 mit Austria gegen Rapid zweimal Sieger und dreimal Verlierer: „Hier in Kopenhagen sind mehr Emotionen dabei“, behauptete Pentz, der auch die Stimmung im ausverkauften Hütteldorfer Allianz-Stadion kennt. Bröndby ist wie in Österreich Rapid der Klub mit den meisten Fans, der FC Kopenhagen hat das größte Budget.
Aus Sicherheitsgründen durften nur 33.000 Zuschauer ins Parken-Stadion von Kopenhagen: „Wir funktionieren als Team“, freute sich Pentz. Beim Derbysieg gehörten je ein Legionär aus Belgien, Holland, Japan, Norwegen , Kroatien und Öterreich zur Startelf. Im Kader, der einen Marktwert von 40,7 Millionen Euro hat, steht mit Nicolai Vallys ein einziger aktueller dänischer Nationalspieler, der bisher nur einmal den Teamdress trug. Eine Multi-Kulti-Truppe also, in der Englisch die Amtssprache ist: „Auch die Dänen hakten sich daran. Wir hätten das bei Austria auch so handhaben sollen, vielleicht wäre dann der Zusammenhalt größer gewesen!“ Bröndbys Sportchef Carsten Jensen kann sich jedenfalls zur Entscheidung, Pentz im August als Leihgabe von Leverkusen geholt zu haben, gratulieren: Von den 18 Partien mit Pentz im Tor ging nur eine verloren, es gab zwölf Siege und fünf Unentschieden. Pentz hielt neunmal das „zu null“ fest, bekam nur 15 Tore: „Offenbar passe ich gut zu dieser Mannschaft!“ Die für einen Klassetormann angebliche zu geringe Körpergröße von 1,83 Meter ist bei Bröndby kein Thema.
Im Derby ging zwar der FC Kopenhagen durch den Ex-Salzburger Peer Ankersen in Führung, am Ende jubelte aber Bröndby. Auch über den Sprung auf Platz eins mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Midtylland und vier auf den FC Kopenhagen, den Pentz weiter als gefährlichsten Rivalen im Titelkampf sieht. Den Modus in der dänischen Superliga findet Pentz gerechter und daher besser als in Österreich: Auch in Dänemark gibt es nach 22 Runden die Teilung in die ersten sechs, die um den Titel kämpfen und die zweiten, die gegen den Abstieg spielen, aber keine Punkteteilung. Alle erkämpften Punkte zählen. Daher führt Bröndby, könnte Pentz als erster Österreicher in Dänemark Meister werden. Mit dem Titel zur Europameisterschaft fahren, das ist sein großes Ziel: „Um das zu schaffen, muss ich weiter meine Leistung bringen!“ Einen Tag wird der Derbysieg gejubelt, dann geht´s mit der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Silkeborg am kommenden Sonntag weiter.
Über seine Zukunft hat er sich noch keine Gedanken gemacht. Der Leihvertrag mit Bröndby läuft mit Saisonende aus, bei Leverkusen steht er bis 2025 unter Vertrag. Beim deutschen Tabellenführer sind die Tormannpositonen aber an den Kapitän, den finnischen Teamgoalie Lukas Hradecky, und den 1,96-Riesen aus Tschechien, Matej Kovar, fix vergeben. Bisher behaupteten dänische Medien, Bröndby könnte sich die Kaufoption für Pentz um 2,5 Millionen Euro nicht leisten. Mit dem Meistertitel und der Qualifikation für die Champions League könnte das aber anders aussehen. Pentz will noch vor der Europameisterschaft wissen, wo er in der nächsten Saison spielen wird.
Foto: Imago.