Fußball

Pfiffe für Deutschland beim Zittersieg! Nagelsmann kaute Nägel

Samstag gelang Österreich gegen die Nummer 128 der Weltrangliste, Zypern, nur ein Zittersieg. 24 Stunden später ging es Deutschland in der nicht ausverkauften Kölner Arena genauso. Das 3:1 (1:1) gegen Nordirland war keine glanzvolle Reaktion auf das 0:2-Desaster in der Slowakei, zur Pause pfiffen die deutschen Fans ihre Mannschaft aus. Keine Frage, die deutschen Probleme sind mit dem Sieg wirklich nicht gelöst. Es war erneut nicht zu erkennen, wie Deutschland im nächsten Jahr Weltmeister werden will. Das gab ja Teamchef Julian Nagelsmann als Ziel aus.

Er baute gründlich um. Fünf Neue in der Startelf, Dreierkette im Abwehrzentrum. Raus mussten auch die Bayern-Stars Jonathan Tah und Leon Goretzka. Der Start gegen die Nordiren, die nur vier Spieler von Premier League-Klubs aufboten, darunter Justin Devenny, Mittelfeldspieler bei Oliver Glasers Crystal Palace, gelang gut. Nach sieben Minuten die Führung, durch Serge Gnabry nach Vorarbeit von Nick Woltemade. Aber bald verlor Deutschland die Kontrolle. Zwischen der 23. und 60. Minute gab es keinen deutschen Torschuss. In der Zeit fiel der Ausgleich: Nach einem Eckball verlor Gnabry seinen Gegenspieler Isaac Price von Zweitligist Westbromwich aus den Augen. Der traf  nach 34 Minuten volley unter die Latte.

Vor Beginn der zweiten Hälfte zeigten die RTL-Kameras den nägelkauenden Nagelsmann auf der Trainerbank. Er wirkt sehr angespannt. Als nichts mehr ging, wechselt er nach 61 Minuten Nadiem Amiri von Mainz und den Dortmunder Max Beier für Gnabry und den enttäuschenden 85 Millionen-Stürmer Woltemade, der nur 16 Ballkontakte hatte, ein. Acht Minuten später verhalf ein Pater von Nordirlands Tormann Amiri zu seinem ersten Tor im Teamdress, drei Minuten später zog Liverpool-Star Florian Wirtz einen Freistoß aus 22 Metern über die Mauer ins Eck (Bild).  Großes Aufatmen bei Nagelsmann und den Fans: „Heute hat nur das Momentum gezählt“, erklärte der Bundestrainer. Deutschland-Bezwinger Slowakei siegte in Luxemburg durch ein Tor von Stoke-Legionär Tomas Tigo in der 90. Minute 1:0.

Eine Machtdemonstration als derzeit klar bestes Nationalteam der Welt gab es wieder von Europameister Spanien mit dem 6:0 (3:0) in Konya gegen die Türkei. Das bedeutet 600 Minuten ohne Gegentor. Mikel Merino gelang der erste Hattrick dieser Karriere. Weiter Kopf an Kopf blieben Holland und Polen nach dem 1:1 im direkten Duell: Holland gewann in Kaunas gegen Litauen durch einen Doppelpack des 31 jährigen Memphis Depay, Legionär in Brasilien bei Corinthians Sao Paulo, 3:2 (2:2). Depay ist mit 52 Toren jetzt alleiniger Rekordtorschütze von Oranje. Sein 86. Tor für Polen erzielt Robert Lewandowski beim 3:1 (2:0) gegen Finnland

Foto: UEFA.

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