Zwei gebürtige Salzburger im Austria-Dress sorgten dafür, dass der LASK die Chance, nach Salzburgs 2:3-Heimniederlage gegen Wolfsberg, Platz eins vom Meister zu erobern, nicht nützen konnte: Zunächst sorgte Benedikt Pichler mit seinem Führungstor nach 13 Minuten, dem ersten violetten Treffer seit 288 Minuten, für den ersten Tiefschlag. Und nach dem schnellen Linzer Ausgleich durch Thomas Goiginger verhinderte im Finish Austrais Keeper Patrick Pentz, den Linzer Sieg, hielt Salzburg auf Platz eins. Etwa bei einem Kopfball von Philipp Wiesinger und dann bei der letzten Aktion im letzten Spiel dieses Jahres, einem Elfmeter, mit dem Rene Renner nach 95 Minuten an dem 23 jährigen scheiterte. Dramatischer und turbulenter ging es schon nicht mehr. Auf den abgewehrten Elfmeter folgte der Schlusspfiff. Erster Gratulant bei Pentz, der vor sieben Jahren mit 16 aus der Salzburger Akademie zur Austria wechselt, war Pichler (Bild oben), dann kam der in Zell/See geborene Christoph Schösswendter. Also auch ein Salzburger. Wegen Pentz, klar der beste Austrianer in dieser Saison, ging der LASK nur als Dritter in die kurze Winterpause. Mit einem Punkt Rückstand auf Salzburg. Genauso wie der Zweite Sturm Graz und der Vierte Rapid. Allerdings kann Sturm schon am 17, Jänner Salzburg als Tabellenführer ablösen. Mit einem Sieg im Nachtragsspiel in Wolfsberg.
Die Szenerie gegen den LASK erinnerte die Austria an die eine Runde zuvor bei der Last-Minute-Niederlage in Wolfsberg. Dort verlor die Austria durch einen Elfer in der Nachspielzeit nach einer ungeschickten Attacke von Max Sax 2:3. Pentz erriet die richtige Ecke, konnte aber den Elfer von Michael Liendl nicht halten. Sonntag war es ähnlich. Wieder ein unnötiger Elfmeter, verschuldet vom nach 84 Minuten eingewechselten Alexander Grünwald. Zunächst verschuldete er einen Freistoß, bekam für das Foul von Andres Andrade Gelb. Beim Freistoß riss Grünwald im Strafraum LASK-Kapitän Gernot Trauner nieder. Bekam die zweite gelbe Karte, also Gelb-Rot. Aber Pentz verhinderte die nächste Niederlage. Half für den Moment seinem Ex-Klub Salzburg mehr als der Austria, die auf Platz zehn zurückfiel, mit nur elf Punkten aus zwölf Spielen so schlecht wie noch nie dasteht, von Ried überholt wurde. Denn der Aufsteiger gewann in Innsbruck bei WSG Swarovski Tirol 3:1 (0:1), erzielt von der 48. bis zur 56. Minute alle drei Treffer, hatte mit dem schnellen Ante Bajic (Elfer zum 1:1 herausgeholt, das 3:1 erzielt) den besten Mann am Platz. Interimstrainer Gerhard Schweitzer avancierte zum Mister 100 Prozent: Zweimal war er Chef, zweimal siegte Ried. 4:3 gegen Rapid und in Innsbruck. Mission erfüllt, wegen seines Jobs in der Privatwirtschaft kann er nicht Chef auf Dauer werden. Aber er übergibt Ried mit zwei Punkten Vorsprung auf die Austria.
Für die könnte der Punkt gegen den LASK, erst der sechste in sechs Heimspielen, vielleicht doch die Wende zum positiven gewesen sein. Sah auch General Manager Peter Stöger so: „Heute war es in Ordnung, wir warn giftig, haben uns gewehrt!“ Erstmals bot er den 32 jährigen Christoph Schösswendter, vom Letzten Admira zu Saisonbeginn ausgemustert, im Abwehrzentrum auf. Mit seinem 1,94 Metern Größe war er die Antwort auf die Linzer Stärke bei hohen Bällen. Bis zum verletzungsbedingten Ausscheiden des Routiniers ging die Rechnung durchaus auf. Auch die Rückkehr von Dominik Fitz nach der Sperre tat der Austria gut. Sein Pass zu Georg Teigl eröffnete dem sogar vor dem turbulenten Finish der Austria die Chance zur 2:1-Führung. Wäre aus dem Matchball der Siegestreffer geworden, hätte das zur Geschichte mit den Ex-Salzburgern gepasst: Teigl ist zwar Niederösterreicher, spielte aber von 2009 bis 2014 in Salzburg. Stögers Ausblick zum Kampf um Platz sechs, auf den fünf Punkte fehlen: „Wir müssen es auch im Verein etwas ruhiger gestalten!“ Da meinte er die finanzielle Situation, die Suche nach dem Investor, obwohl er nicht glaubt, dass sie die Spieler sehr beschäftigt. Nicht zur Ruhe trug sicher bei, dass AG-Vorstand Markus Kraetschmer auf „Sky“ von Ratten, die aus den Löchern kommen, redete. Dass nach einem 19 Millionen-Verlust nicht Ruhe herrschen kann, Kritik laut wurde, müsste jedem klar sein.