Fußball

Polster erinnerte an Toni: Die Wiener Austria ist zufrieden

Fast sechs Jahre lang musste die Wiener Austria auf einen Auswärtssieg im Europacup warten. Der letzte war am 2. November 2017 unter Trainer Thorsten Fink in Rijeka gelungen. Keiner der Torschützen vom 4:1 in der Gruppenphase der Europa League ist noch bei Violett. Dominik Prokop spielt bei Hartberg, Tarkan Serbest in der Türkei bei Göztepe Izmir, Christoph Monschein bei der Vienna. Mittwoch war die lange Wartezeit beendet. Wieder mit einem deutschen Trainer, mit Michael Wimmer. Durch das 2:1 (0:0) bei 31 Grad im Gradski-Stadion gegen Borac Banja Luka stieg die Austria mit einem Gesamtscore von 3:1 in die dritte Runde der Qualifikation zur Champions League auf, in der in einer Woche Legia Warschau in der polnischen Hauptstadt wartet. Ein sicher schwerer Gegner als die Bosnier, gegen den sich Austria die in Bosnien gezeigten Defensivschwächen nicht erlauben sollte.

Es gab in der Nacht vor dem Spiel Störaktionen der Fans von Borac. Ein Feuerwerk um drei Uhr früh beim Mannschaftshotel. Da war an Schlaf nicht zu denken. Im Spiel brauchte Austria vor der Pause bei einem Lattenknaller von Borac-Verteidiger Zoran Kvrzic Glück, wirkte zu Beginn der zweiten Hälfte noch etwas verschlafen. Geriet daher durch einen Rückstand des Kolumbianers Jose Cortes in Rückstand. Zum Glück fiel schon drei Minuten später der Ausgleich, das erste Tor seit dem Abgang von Haris Tabakovic. Durch Andreas Gruber, den Wimmer erwartungsgemäß als „Ersatz“ für den Schweizer aufbot. Gruber vollendete eine schöne Kombination über James Holland, Dominik Fitz und Kapitän Manfred Fischer. Vom Tiefschlag erholte sich Borac nicht mehr. 13 Minuten später folgte das Siegestor, mit dem man sich an bessere Austria-Zeiten erinnert fühlte.

Weil es bei Austria wieder polsterte. Wie der 20 jährige Manuel Polster sein erstes Tor im Europacup erzielte, das erinnerte an den berühmten Toni. Einen Wechselpass von Fitz spiele Gruber genau zu Polster zurück, der schaltete mit einem Haken einen Verteidiger aus, hämmerte mit links den Ball genau ins Kreuzeck. Wie früher so oft Toni. Sicher der bisher wichtigste Treffer in der Karriere des im Sommer von Stuttgarts zweiter Mannschaft zur Austria gekommenen Polster, der in der Akademie St. Pölten ausgebildet wurde. Auch der Berater des Wieners. Jürgen Kauz, hat eine violette Vergangenheit.

Wirklich souverän wirkte die Austria auch mit der Führung nicht, doch fasste Wimmer am Ende alles mit einem verständlichen „wir sind zufrieden“ zusammen. Das erste Ziel beim „wilden“ Saisonstart ist geschafft. Der nächste Gegner, Legia Warschau, schlug Ordabasy aus Kasachstan daheim 3:2, kam mit 5:4 weiter. Trainer der Polen ist ein 52 jähriger, in Wien geborener Deutscher namens Kosta Runajic. Der Siegestorschütze, der 34 jährige Tscheche Tomas Pekhart, hat eine Vergangenheit in England (Tottenham, Southampton), Deutschland (Nürnberg, Ingolstadt), Griechenland (AEK Athen), Israel (Hapoel Beer Sheva)und Spanien (Las Palmas). Mittelfeldspieler Bartosz Kapustka spiele 2016/17 bei Leicester mit Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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