Fußball

Rapid braucht auch in Wolfsberg einen Tick mehr! Absage bei Sturm?

Sonntag Vormittag ist im Hütteldorfer Allianz-Stadion Derbyzeit. Allerdings nur in der zweiten Liga zwischen Rapid und den Young Violets. Werden dabei junge Hoffnungen zu sehen sein, die man auch bald in der Bundesliga zum Zug kommen könnten? Die werden überschaubar sein. Alle Austrianer, die dafür in Frage kämen, gehörten Samstag gegen Red Bull Salzburg, zum Kader. Und bei Rapid werden fünf, die normal spielen würden (Leopold Querfeld, Martin Moorman, Dennis Bosnjak, Martin Oswald, Oliver Strunz) am Nachmittag in Wolfsberg benötigt. Nicht nur auf der Bank, sondern der ein oder andere vielleicht in der Startelf. Hängt davon ab, ob jemand aus dem Trio mit muskulären Problemen (Taxiarchis Fountas, Filip Stojkovic, Kevin Wimmer) anders als Donnerstag in der Europa League zur Verfügung steht. Woraus Trainer Didi Kühbauer wie gewohnt ein Geheimnis macht. Die Sperre von Robert Ljubicic macht die Personalsituation noch angespannter.

Wenn es darum geht, endlich den ersten Auswärtssieg zu feiern. Der nötig ist, um unter den ersten sechs zu bleiben. Dazu wird Rapid aber jenen Tick mehr brauchen als Donnerstag beim 1:3 gegen Dinamo Zagreb, von dem Trainer Didi Kühbauer im Maksimir-Stadion in Bezug auf die internationalen Spiele sprach.  Aber das  hat auch für das Duell bei seinem Ex-Klub Gültigkeit. Der seit fünf Spielen ungeschlagen ist, einen Lauf hat, den Wolfsbergs Abwehrchef Dominik Baumgartner treffend beschrieb: „Wir zeigen zwar nicht immer die besten Spiele, aber die gewinnen wir!“  Grund genug zum „Babyalarm-Jubel“ von Thorsten Röcher und Kapitän Michael Liendl, den man auch Sonntag sehen will.  Baumgartner weiß aber auch, dass Rapid eine Mannschaft ist, die seiner  Mannschaft nicht besonders liegt. Sieht man auch an der Statistik: Von den letzten sieben Partien gegen Rapid verlor Wolfsberg fünf. Zwei Siege hintereinander in der Lavanttal-Arena wie zuletzt schaffte Rapid zuvor nie, sondern in 15 Spielen nur einen. Sonntag gilt in Wolfsberg erstmals beim Eintritt die 2 G-Regel, was manche grün-weiße Fans vielleicht von der Fahrt nach Kärnten abhalten wird.

Wo sie am letzten Ostersonntag, am 4. April, sogar einen 8:1-Sieg Rapids, den höchsten seit 13 Jahren, seit dem 8:1 in Altach 2008 unter Peter Pacult, bejubeln konnten. Wolfsberg spielte bei seiner höchsten Niederlage in der Bundesliga aber ab der 29. Minute nur noch mit zehn Mann. Der Georgier Luka Lochoschwili musste für eine Kung Fu-Attacke gegen Ercan Kara Rot sehen. Da führte Rapid durch ein Tor von Fountas erst 1:0, der Grieche traf danach noch zweimal. Ein Dreierpack gegen Wolfsberg gelang ihm auch im August beim 3:0-Heimsieg. Sieht aber danach aus, als müsste Kühbauer in seinem ersten Trainerduell gegen Robin Dutt auf ihn verzichten müssen. Größer könnten die Gegensätze zwischen beiden nicht sein: Dutt immer die Ruhe in Person, was man von Kühbauer wirklich nicht sagen kann. Sondern das Gegenteil.

Außer Zweifel steht, dass Dutt weniger Ausfälle hat als Kühbauer, wahrscheinlich auch auf seinen besten Torschützen, den Israeli Tai Daribo zurückgreifen kann. Der etwas enttäuscht ist, nicht zu den Legionären zu zählen, die Israels Teamchef Willi Ruttensteiner für den Kampf um Platz drei in der WM-Qualifikation gegen Österreich am Freitag in Klagenfurt einberufen hat. Ähnliches gilt für Wolfsberg zweiten Israeli, Eliel Peretz. Wolfsberg ehemaliger Goalgetter, Shon Weissman, gehört hingegen zu den zwölf nominierten Legionären. Mit einem Sieg hätte Wolfsberg nach 14 Runden acht Punkte mehr als Rapid. Was in Hütteldorf trotz aller Personalprobleme doch zu denken geben müsse. Auch die Dreifachbelastung darf als Begründung dafür nicht herhalten. Damit würde man es sich zu leicht machen.

Anders als Rapid tankten Sturm Graz und der Letzte LASK Donnerstag in Europa und Conference League etwas Selbstvertrauen. „Wir haben grandios alles wegverteidigt“, freute sich Trainer Christian Ilzer über das 1:1 in San Sebastian gegen Spaniens Tabellenführer Real Sociedad. Ob aber Sonntag in Altach gespielt werden kann, entscheidet die Bundesliga erst am Vormittag. Bei den  Grazern gab es nach der Rückkehr aus Spanien mehrere Corona-Fälle. Jusuf Gazibegovic hatte bereits am letzten Wochenende einen positiven Test, fehlte daher in Spanien. Sein Zimmerkollege Kelvin Yeboah war noch dabei, wurde Donnerstag positiv getestet. Nach Yebohas Erkrankung charterte Sturm eine Maschine nur für die Mannschaft, flog Freitag wegen des Spiels in Vorarlberg nach Friedrichshafen. Freitag gab es nach negativen Tests noch Entwarnung, Samstag sah bei der nächsten Testserie alles anders aus.

Beim LASK kamen schon einen Tag nach dem 2:0 gegen Alashkert zwei neue Corona-Fälle dazu, nämlich Thomas Goiginger und der zweifache Torschütze Keito Nakamura.  Wieder dabei ist Sonntag in Pasching der Donnerstag gesperrt gewesene  Innenverteidiger Jan Boller. Von sieben Bundesligaduellen gegen WSG Tirol  gewann der LASK nur eines. Weiß aber seit Ende Oktober, seit dem 2:1 im Cupachtelfinale, dass er die Tiroler doch bezwingen kann.

 

Foto: Gepa/Admiral.

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