In seiner bisher kurzen Ära als Sport-Geschäftsführer von Rapid ließ Zoran Barisic bereits neun Spieler ziehen. Deni Alar, Andrija Pavlovic, Patrick Obermüller und Kelvin Arase auf Leihbasis zu Levski Sofia, Apoel Nikosia, nach Hartberg und Ried, Boli Bolingoli, Manuel Thurnwald, Marvin Potzmann und Mert Müldür fix zu Celtic Glasgow, Altach, zum LASK und nach Italien zu Sassuolo. Dazu kam die Vertragsauflösung mit Ivan Mocinic. Gekauft hat er im Prinzip mit Max Ullmann und Koya Kitagawa nur zwei. Die Einkäufe von Taxiarchis Fountas und Thorsten Schick fixierte noch sein Vorgänger Fredy Bickel auf Wunsch von Trainer Didi Kühbauer, auch wenn Barisic Schick dann präsentierte.
Aus dieser Transferbilanz entstand ein Plus für Rapid, das um die fünf Millionen ausmacht. Die Vorgaben, wonach Grün-Weiß nur um das Geld aufrüsten kann, das durch Verkäufe eingenommen wird, sind damit erfüllt. Wäre es also fast logisch, dass nach den Abgängen von Potzmann und Müldür innerhalb von 30 Stunden bald nach der Devise aller guten Dinge sind drei bis zum Transferschluss am 2. September der dritte Barisic-Einkauf folgt? Wie man aus Hütteldorf hört, sieht er sich nach Möglichkeiten um. Der neue Scout Martin Hiden ist seit Wochen unterwegs. Eher könnte auf der Position des rechten Außenbahnspielers, für die im aktuellen Kader mit Schick und der verläßliche Stephan Auer zur Verfügung stehen, etwas passieren als im Abwehrzentrum. Da gibt´s mit Christopher Dibon, Max Hofmann, dem bald wieder matchfitten Mario Sonnleitner, dem 18jährigen Leo Greiml und Matteo Barac fünf Kandidaten.
Barisic wird seine Herangehensweise an Personalfragen im Vergleich zu seiner doch erfolgreichen Trainertätigkeit in Hütteldorf drei Jahre später als Sportvorstand nicht entscheidend verändert haben. Als Trainer forcierte er Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, von denen er überzeugt war. Das Paradebeispiel war Louis Schaub, dazu zählten aber auch Hofmann, Mario Pavelic, später auch Max Wöber. Derzeit trifft das nicht nur auf Greiml, sondern auch auf Mittelfeldspieler Nicholas Wunsch zu. Und deshalb kann man Barisic auch zutrauen, dass er die Millionen auf die hohe Kante legt, für einen Spieler aufspart, von dem er überzeugt ist, dass er Rapid wirklich auf Anhieb einen Schritt nach vorne bringt. Es wäre nicht Barisic, wenn er sagen würde, zu welcher Variante er sich entschließt. Spätestens am 2.September werden es die Rapid-Fans wissen.