Den Jetlag hat Andi Herzog noch nicht ganz weggesteckt. Ebenso wie die 0:4-Niederlage, die er auf der Trainerbank der USA in San Jose gegen Costa Rica mitmachte: „Wahnsinn, die Amerikaner gewannen in Costa Rica noch nie einen Punkt. Das hab ich vorher nicht gewusst.“ Jetzt wackelt wie bei Österreich die WM-Qualifikation, ist die Stimmung für Herzogs Chef Jürgen Klinsmann sehr negativ. Der bekam von US-Verbandschef Sunil Gulati anders als Marcel Koller von Leo Windtner keinen Persilschein. Gulati will über die Situation nachdenken. Das tut auch Herzog.
Am Wochenende analysierte er zweimal für „Sky“ im Wiener Studio, konstatierte dabei eine gute Runde für die Austria, weil die näher an die Spitze herangekommen sei, ohne extrem gut zu spielen. Alles andere läßt Herzog an sich herankommen, zerbricht sich daher vorerst nicht den Kopf, ob er künftig Trainer bleiben will oder sich auch den Job als Sportvorstand bei einem ehemaligen Klub Rapid vorstellen kann. Kontakte zu Ingolstadt habe es gegeben, der Einstieg in die deutsche Bundesliga hätte ihn schon gereizt – aber zum konkreten Vertragsgespräch kam es nicht. Jetzt wartet er einmal ab, ob aus Hütteldorf mehr als bisher, sprich eine konkrete Anfrage, kommt.
„Ich war in Österreich dreimal im Gespräch, als es um den Teamchef ging. Nach Josef Hickersberger, Karel Brückner und Didi Constantini. Nie kam ich zum Zug, seither hab´ich mir es abgewöhnt, mir zu viele Gedanken über Sachen zu machen, die nicht spruchreif sind.“ Dass die Rückkehr zu Grün-Weiß nach 13 Jahren ihren Reiz hätte, er sich schon vorstellen könnte, beim populärsten Klub Österreichs mit dem neuen Allianz-Stadion etwas Positives bewegen zu können, gibt er zu: „Ich hab mir in den letzten Jahren auch durch den Job als Jürgens Assistent ein breites Netzwerk aufbauen können. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich immer offen meine Meinung sagen will. Und wenn es nicht die entsprechenden Kompetenzen gibt, dann macht es keinen Sinn.“ Dann würde er sich die Heimspiele Rapids so wie zuletzt auch weiter im Legendenklub von Herbert Feurer ansehen.